In Schönheit sterben

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Blutrausch – er muss töten, Thriller von Chris Carter, 448 Seiten, erschienen im Ullstein Verlag.
Der 9. Fall für Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia von der Ultra- Violent-Einheit des LAPD. In diesem Fall ermitteln die beiden zusammen mit dem FBI.
Linda Parker 24 Jahre und Model wurde auf grausamste Weise zugerichtet und von ihrer Mutter tot aufgefunden. Selbst der erfahrene Detectiv Hunter beim Morddezernat 1 des LAPD und sein Partner Garcia sind beim Anblick des Szenarios am Tatort erschüttert. Als sich herausstellt, dass es sich um eine Mordserie handeln könnte, schaltet sich das FBI in die Ermittlungen ein. Kann Hunter zusammen mit den Special-Agents Fisher und Williams, sein Versprechen halten, welches er der Mutter des Opfers gegeben hat, und den Mörder ihrer Tochter finden?
Die Geschichte ist in 104 kurze und knackige Kapitel aufgeteilt. Es handelt sich um 2 auktoriale Erzählstränge einerseits aus der Perspektive der Ermittlungen zum anderen aus der Sicht des Täters. Wobei die Ermittlungskapitel überwiegen. Das Ende vieler Kapitel lässt Carter mit einem hammerharten Cliffhanger enden, welches es dem Leser fast unmöglich macht, dass Buch aus der Hand zu legen. Ich war vom Buch fasziniert und habe die letzten 100 Seiten in einem Stück lesen müssen. Der Schreibstil Carters ist sehr blutig, grausam und detailgenau. Genau das richtige für Leser die aufregende Thriller mögen. Durch kursive Schriftart wurden Phrasen, besondere Ausdrücke, Gedanken und z.B. SMS-Meldungen hervorgehoben und somit die Erzählung lebendig gestaltet. Eindringliche Dialoge und Wortgefechte belebten das Geschehen.
Der absolute Star des Thrillers, natürlich der Titelheld Robert Hunter, hochdekoriert und ein Ass in seinem Metier, war mir sehr sympathisch, denn Carter lässt ihn durch seine Schlafstörungen, seine Besonderheit Zusammenhänge sehr schnell zu erfassen und seine Schwäche für die Dozentin Tracy Adams, äußerst menschlich erscheinen. Natürlich auch Carlos Garcia, raffiniert und sehr professionell ist ein toller Charakter. Die beiden Special-Agents Erica Fisher und Larry Williams lieferten sich mit den Detectives natürlich die übliche und belebende Fehde zwischen Feds und Polizei, was die Story angenehm auflockerte. Langsam wird den Ermittlern klar, wie die lateinischen Botschaften des Mörders gedeutet werden können. Nach einigen Wendungen und dem finalen Plot-Twist, der mich sehr überraschte, konnte ich die letzten aufregenden Kapitel nur noch so schnell wie möglich lesen und am liebsten hätte ich an einer Stelle gerne einige Seiten weitergeblättert…… Jederzeit war die Story plausibel und die Charaktere handelten nachvollziehbar. Gestört hat mich hier wie aber auch in anderen Büchern des Genres, die obligatorischen Abkürzungen, UCLA, ViCAP, NCAVC, BAU u. v. m., sie werden zwar anfangs erklärt, aber die Übersetzung kann ich mir nie merken. Zurückblättern, wenn sie angewendet werden, habe ich mittlerweile aufgegeben.
Der Thriller beginnt spannend und hält die Spannung bis zum furiosen Show-Down, wieder einmal ist Chris Carter ein meisterhafter Band aus der Hunter-Carcia-Reihe gelungen, leider habe ich noch nicht alle Bände aus der Serie lesen können was ich aber bald nachholen möchte. Es ist aber auch gut möglich vorliegenden Teil unabhängig und als Einzelband zu lesen. Das Ende macht auf alle Fälle Lust auf Teil 10.
Meine unbedingte Empfehlung für Carter Fans und Liebhaber der Hunter-Garcia-Krimis. Tolle spannende Unterhaltung dafür volle Punktzahl – 5 Sterne.