Starker Carter-Thriller, aber nicht sein bester

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Der mittlerweile 9. Fall von Detective Hunter und Detective Garcia lässt einen wieder erschaudern.

Worum geht’s?
Auch diesmal haben beides es wieder mit einem bestialischen Täter zu tun. Gehäutet, Gliedmaßen abgetrennt, künstlerische Elemente und lateinische Sprüche – der Täter weiß, was er tut. Die beiden erfahrenen Detectives arbeiten diesmal mit dem FBI zusammen und hoffen, den Täter zu finden, bevor sich die Leichen stapeln.

Gestaltung/Schreibstil
In gewohnter Chris Carter Manier gibt es viele kurze Kapitel, die mal zwischen den Detectives wechseln und mal den Täter begleiten. Üblicherweise endet jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger, sodass das Buch schnell zum Pageturner mutiert, da man unbedingt weiterlesen will. Der durchgängig flüssige Schreibstil ohne große stilistische Hürden macht das Lesevergnügen perfekt.

Die Covergestaltung sagt mir nicht so zu, sie passt jedoch zu den letzten Bänden. Die US-Originale isnd hier etwas origineller. Ganz übel finde ich allerdings den hirnrissigen Titel „Blutrausch“ – im Original heißt das Buch „Gallery of the dead“ und ein derartiger Titel hätte besser gepasst. Naja, sei’s drum.

Fazit
Garcia und Hunter sind fantastisch wie immer. Chris Carter knallt einem mit einer erbarmungslosen Brutalität die Opfer vor die Füße und lässt einem vor Unwohlsein erschaudern. Diese Fähigkeit macht seine Bücher für mich zu den besten Thrillern. Schonungslose Details, die aber dennoch nicht platt, billiger oder gar sinnlos-brutal erscheinen, paaren sich mit einer durchweg soliden Story. Der Spannungsbogen bleibt durchgängig hoch, allerdings anders als bei den vorangegangenen Büchern auch ohne Spitzen. Chris Carter liefert ab, solide wie immer, aber mehr eben leider auch nicht. Hier und da sind kleinere Hetzer in der Story, die man aber verkraften kann. Die Plottwists sind gut, die Auflösung absolut vertretbar (wie bei jedem einzelnen Buch von Chris Carter!) und man hat ein großes Lesevergnügen. Leider kommt das Buch nicht ganz an seine Vorgänger heran, insbesondere das starke „Death Call“ bleibt unangetastet. Dennoch eine klare Empfehlung von mir.

An dieser Stelle der Hinweis: Obwohl es Band 9 ist, kann man dieses Buch auch als Stand-Alone oder als Einstieg in die Hunter-Garcia-Welt lesen. Einige Faktoren aus vorangegangenen Büchern werden aufgegriffen, tun aber dem Lesespaß keinen Abbruch, sollte man die anderen Teile nicht gelesen haben.

[Diese Rezension wurde auf Grundlage eines Rezensionsexemplars erstellt, welches mir freundlicherweise von NetGalley.de und dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung zu dem Buch ist hiervon unberührt]