Wenn FBI und LAPD gemeinsam ermitteln

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gesil Avatar

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In ihrem neuesten Fall arbeiten die Detectives Hunter und Garcia von der UV-Einheit des LAPD mit zwei Agents des FBI zusammen, denn die Leiche, die die Polizei gefunden hat, ist nicht das erste Opfer eines Serienmörders, der die Tatorte wie Kunstwerke gestaltet und Körperteile seiner Opfer wie Trophäen zu sammeln scheint.
Der vorliegende Thriller aus der Feder des in Brasilien geborenen Autors Chris Carter hat alles, was ein in meinen Augen gutes Buch ausmacht: Figuren mit plausiblem Hintergrund, lebensechte Dialoge sowie eine rasante Handlung.
Die vier Polizisten jagen einen Serienmörder und während der eine schnelle Ergebnisse erzielen will, schaut der andere hinter die Motive des Täters und kann so manchen Fehler in den Ermittlungen aufdecken. Das hat mir soweit gut gefallen. Allerdings habe ich mich während des Lesens gefragt, ob es wirklich notwendig war, die Figur der FBI-Agentin Erica Fisher so engstirnig zu zeichnen? Denn dass Robert Hunter ein hervorragender Profiler ist, braucht nicht dadurch betont zu werden, indem seine Kollegen durch Ignoranz auffallen. Auch die Art, wie sie sich von einem Verdächtigen vorführen lässt oder die Häufigkeit, mit der ihr Partner erklären musst, wo sie sich irren bzw. geirrt haben, verwirrt mich, angesichts der Tatsache, dass sie es immerhin geschafft hat, Special-Agent des FBI zu werden. Da hat es der Autor dann doch etwas übertrieben.
Nicht einverstanden bin ich außerdem mit dem deutschen Titel – für den der Autor zugegebener Maßen nichts kann – der jedoch eine Motivation suggerierte, die die Auflösung am Ende nicht bietet.
Genial finde ich hingegen den möglichen Ausblick auf den kommenden Band, der einen alten Bekannten wieder ins Spiel bringen könnte. Da bin ich wirklich gespannt.