Was ist das Böse?

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pewie Avatar

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Diese Frage stellt der Autor sehr subtil in jedem seiner Romane und wo versteckt es sich? Hat es ein typisches Gesicht oder Verhaltensweise, ist es von Geburt an da oder wird es anerzogen?
Spannend und sehr blutig und oft sehr brutal versucht er diese Fragen zu beantworten. Nach einem Roman von ihm braucht man lange Zeit keinen Thriller mehr. Im Vergleich sind alle anderen harmlos oder ich bin zu empfindlich für geraume Zeit.
Hier geht es um den Studenten Herve, sehr wütend und gewaltbereit, auf was er wütend ist, weiß er selber nicht so genau. Es sind die Unruhen in Frankreich 19668, er ist mit auf den Barrikaden und schmeißt Pflastersteine auf die Ordnungskräfte, dann entdeckt er seine ermordete Freundin mit Hilfe seines Bruders Mersch, eines Polizisten, will er den Täter finden. Seine Wut hat einen Kanal gefunden und seine Intelligenz führt ihn von Paris nach Indien und Rom.
Ich wusste das es die Unruhen gab, aber mehr nicht. Der Autor beschreibt detailliert die Ursachen ( Kleinigkeiten aus heutiger Sicht ), die aufgeheizte Stimmung und die Folgen. Vielleicht für einen Thriller eine zulange Erklärung des Zeitgeists. Aber für fast alle die diese Zeit nicht als Erwachsene erlebt haben ist es ein unbekanntes Thema.
Spannend ist das Buch, auch die Sprache die teilweise sehr mystisch, teilweise psychedelisch oder wie unter Drogen stehend klingt macht ihr Übriges das es beim Lesen mir kalt über den Rücken läuft. Egal ob psychisch oder physisch der Umgang mit den jungen Frauen kann nur einem kranken Gehirn entsprungen sein. Dieser Stil des Autoren der gleichzeitig beängstigende Szenen beschreibt und auch wieder beruhigt in dem er den gesunden Menschenverstand entgegen stellt findet sich in all seinen Büchern. Angst gegen Ruhe, Wut gegen perfide Gelassenheit. Immer wechseln die Gefühle die Seiten. Spannender geht es nicht. Nur das es in diesem Buch etwas weniger Seiten hätten sein dürfen.