Böse Menschen

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mia-w Avatar

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Der sechste Band der Bodenstein-Kirchhoff-Reihe aus der Feder von Nele Neuhaus hat das erste Mal etwas geschafft, was ich bei den fünf Vorgängern vermisst habe: Er hat mir das Blut in den Adern gefrieren lassen. Frau Neuhaus kann meiner Ansicht nach die Reihe nun beruhigt einstellen, einen gruseligeren Krimi wird sie schwerlich noch einmal schreiben.

Ein Wort zum Inhalt: Pia und Oliver ermitteln in einer Mordsache: Ein junges Mädchen wird tot aus dem Main gefischt, jedoch scheint sie niemandem bekannt zu sein, auch Wochen nach dem Auffinden ist die Herkunft der jungen Frau ungeklärt. Doch plötzlich kommen andere brutale Todesfälle dazu, die irgendwie mit dem Mord des Mädchens in Zusammenhang stehen, und das Ermittlerduo wird zunehmend in eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßes hineingezogen. Erst nach 450 ausnahmslos spannenden Seiten darf man nach einem furiosen Finale wieder aufatmen.

Ich habe diesen recht dicken Wälzer in zwei Tagen durchgeackert und ihn nur sehr schlecht zur Seite legen können. Das ging mir bisher bei den Neuhaus-Romanen eher nicht so, obwohl sie mir alle ausnehmend gut gefallen haben. Hier hat die Autorin jedoch meiner Ansicht nach das erste Mal die leicht betuliche Art des Geschichtenerzählens abgelegt und einen fast schon thrillerartigen Roman geschrieben, der mir trotz sommerlicher Hitze kalte Schauer den Rücken heruntergejagt hat. Über alles weitere brauche ich fast schon keine Worte mehr zu verlieren: Das Buch ist wie immer im bekannten Neuhaus-Style geschrieben (süffig mit einem kleinen Faible für trudschige Beschreibungen), die Handlung ist schlüssig und bestens recherchiert, die Protagonisten mir inzwischen allesamt ans Herz gewachsen.

Fazit: Das bisher stärkste Neuhaus-Buch aus der Kichhoff-Bodenstein-Reihe. Lesen, aber sofort! 5 Sterne.