Böser Wolf

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dorli Avatar

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Im Main nahe Eddersheim wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden – sie wurde aufs schlimmste missbraucht und ermordet. Doch niemand kennt ihren Namen, niemand vermisst sie. Kurz darauf wird die Fernsehmoderatorin Hanna Herzmann brutal überfallen. Trotz intensiver Spurensuche erweisen sich die Ermittlungen in beiden Fällen als zäh und es gelingt den Ermittlern des K11 zunächst nicht, Licht in das Dunkel zu bringen…

Auch der 6. Fall um das Ermittler-Duo Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Wie immer eröffnet Nele Neuhaus auch diesen Roman mit anfangs überwiegend voneinander unabhängigen Handlungssträngen, deren Zusammengehörigkeit mit jedem Kapitel deutlicher wird und deren unterschiedliche Inhalte sich schließlich zu einem Ganzen zusammenfügen. Dabei habe ich die Szenenwechsel als sehr gekonnt empfunden, es ist mir nicht schwer gefallen, den Überblick zu behalten. Im Handlungsverlauf kommen Stück für Stück teils grausame, teils überraschende Tatsachen zum Vorschein, die spannend erzählt werden und an keiner Stelle Langeweile aufkommen lassen.

Sehr gut gefällt mir, dass ab und an auf das Geschehen der vorherigen Bücher eingegangen und in kurzen Sätzen nochmals in Erinnerung gerufen wird. So werden zum Beispiel die privaten Probleme der Ermittler aus den früheren Bänden gekonnt weitergeführt und auch der unliebsame Kollege und Stänkerer Frank Behnke, den man los geworden zu sein hoffte, taucht durch Zusatzqualifikationen gestärkt als interner Ermittler wieder auf und setzt gleich zu neuen Schandtaten an. Für das Verständnis dieses Krimis ist es aber nicht zwingend notwendig, die Vorgänger-Fälle zu kennen, für den Fan dieser Reihe ergibt sich aber ein ansprechendes Gesamtbild.

Eine spannende, in bekannter Neuhaus-Manier vielschichtig konstruierte Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.