ein brisantes Thema im Taunus

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hoonili Avatar

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Ein totes Mädchen wird im Main gefunden. Die Identität kann nicht geklärt werden, Bodenstein und sein Team tappen im Dunkeln. Da gar nichts so recht voran geht, will Bodenstein in "Aktenzeichen XY" über den Fall sprechen. Inzwischen wird die bekannte Fernsehmoderation Hanna Herzmann vergewaltigt und misshandelt aufgefunden. Man findet sie im Kofferraum ihres Autos. Doch wie kam sie dahin? Sie kann sich an nichts mehr erinnern und überlebt das Ganze nur knapp. Ihre Tochter Meike, ein "Problemkind" verbringt den Sommer bei ihr und hilft beim Sender aus. Sie berührt das alles erst gar nicht, doch plötzlich ist sie selbst verstrickt in die Sache und will auf eigene Faust herausbekommen, um was es hier geht. Hanna wurde wohl so übel zugerichtet, weil sie an einer ganz bestimmten Recherche war. In ihrer Sendung werden Menschen mit schlimmen Schicksalen vorgestellt und sie hatte etwas ganz Brisantes in Erfahrung gebracht! Aber was? Geht es hier um die Frankfurter Road Kings? Derweil bekommen Pia und ihr Lebensgefährte Christoph Besuch von Lilly, der Enkelin von Christoph. Sie bleibt ein paar Wochen zu Besuch. Die Kleine wächst Pia sehr ans Herz und sie kann es sich gar nicht mehr so recht ohne sie vorstellen.
Ein anderer Handlungsstrang spielt in einem Wohnwagen auf einem Campingplatz. Erst verdächtigt man diesen Mann als Mörder, denkt, er hätte mit dem toten Mädchen zu tun. Er hatte früher ein sehr gutes Leben, bis er durch einen Zwischenfall seine Familie verlor... und nun lebt er hier auf dem Campingplatz und erledigt Dinge mit den Ämtern für andere Menschen.
Erst nach sehr vielen Seiten erfährt man, um welches Thema es hier geht... Kindesmissbrauch... denn da ist auch noch die Handlung eines kleinen Mädchen, die Angst vor dem bösen Wolf hat.
Nach und nach werden die Handlungen zusammengeführt, aber der spannende Anfang passt nicht so richtig dazu. Man bekommt die Lösung des Falls ausführlich erklärt und es bleibt nichts mehr offen. Mir selbst war das zuviel des Guten. Ein wenig freie Fantasie sollte man haben dürfen. Ab der Mitte des Buches hat die Spannung sich in eine sehr ausführliche Geschichte verwandelt, wo ich auch ständig mal zurück blättern musste. Es waren eindeutig zu viele Personen in diesen Fall verwickelt.
Was in diesem Fall weniger zur Geltung kam, ist das Privatleben der Ermittler. Darüber wurde in den Vorgängern mehr berichtet. Zum Beispiel zieht Bodenstein ja in ein neues Haus, am Anfang ist hier die Rede davon und später kommt zu diesem Thema gar nichts mehr. Auch wird kurz angesprochen, dass Pia das Vertrauen zu Bodenstein verloeren hat, weil er ihr etwas von früher verschwiegen hat. Auch dies wird einfach so stehen gelassen, der Fall wird aufgeklärt und das war's! Mir hat es gefehlt, über das Privatleben der Kommissare zu erfahren. In den Vorgängern wurde immer so viel davon erzählt.
Es ist ein solider Krimi mit einem zwar brisanten Thema, aber für mich nicht das beste Buch von Nele Neuhaus.