Hätte spannender sein können

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Fees Story

Zwei total betrunkene Jugendliche finden eine 16 jährige Leiche im Main. Die Polizei ist total ratlos. Dann wird die bekannte Fernsehmoderatorin fast tödlich verletzt. Zuletzt wird auch noch ihre Therapeutin umgebracht. Letztere hatte sie auf die Spur eines sehr brisanten Themas gebracht. Es geht um Kindesmißbrauch und viele namhafte und bekannte Personen sind darin verwickelt. Es gipfelt darin, dass der Fall persönlich wird und Pia Bodenstein wird zur Übermutter.

Fees Meinung


Der Krimi ist teilweise spannend, aber auch schockierend. Das Thema Kindesmißbrauch wird klar herausgearbeitet und das macht einen fassungslos. Es ist keine einfache und leichte Lektüre, sprachlich schon, aber vom Thema her nicht. Vor allem Eltern, die Kinder haben, werden danach sehr geschockt sein.


Erschreckend ist, wenn man mit den Leuten, teilweise tagtäglich Umgang hat und sie schätzt und sie so etwas verwerfliches machen. Das Buch macht einen nachdenklich. Es kritisiert und schockt. Aber ich bin sicher, nichts anderes hat die Autorin gewollt.


Allerdings werde ich mit den Charakteren nicht warm, sie sind einfach irgendwelche Leute, die da halt zufällig im Buch mitspielen. Ich könnte jetzt nicht sagen, die und die Leute sind mir sympatisch. Also ich finde einfach, dass die Charaktere nicht so gut ausgearbeitet wurden.


Obwohl es spannend ist, ist es ein wenig vorhersehbar und man möchte es nicht glauben, dass gerade diese Leute darin verwickelt sind. Als die Mutter im Krankenhaus erfährt, dass ihre Tochter missbraucht wurde, fährt sie wieder heim. Ich wäre bei meiner Tochter geblieben und niemand, gar niemand hätte mich von ihr wieder getrennt. Natürlich hätte ich auch nachgefragt und gebohrt und wäre vielleicht auch mal zu anderen Menschen gegangen und hätte sie ins Vertrauen gezogen. Warum hat sie Pia nicht aufgesucht oder ihre andere Freundin? Auch Pia Kirchhoff ist angeblich nichtsahnend und doch hätte sie die Tragödie verhindern können. Finde zumindest ich. Zumindest Teile.


Manches ist für mich einfach nicht glaubwürdig. Auch wenn sie irgendwas über Stuttgart schreibt, wie am Anfang. Ich hab vergessen, was es war, aber es war irgendwie so, wie wenn sie keine Ahnung hat.


Warum die Sache mit dem Wolf, weitestgehend ungeklärt blieb, habe ich einfach nicht verstanden. Dafür fand ich mich dann manchmal seitenlang an unnützen Kleinigkeiten aufgehalten, was mir nicht gefiel und wo ich dachte, vielleicht wäre der Krimi besser, wenn er 100 Seiten weniger hätte. Also ich finde, an Andreas Eschbach und Stephen King kommt Nele Neuhaus einfach nicht ran. Aber man kann das Buch lesen und ich habs – glücklicherweise - in relativ kurzer Zeit bis zum Ende geschafft, auch wenn es manchmal recht zäh war! Es war einfach langwierig, bis die einzelnen Stränge am Ende waren und bis man merkte, wohin sie führen. Das machte es etwas schwer und mühsam zu lesen, man musste sich sehr konzentrieren.


Nele Neuhaus wird wohl nie zu meinen Lieblingsautorinnen zählen und ich hätte das Buch nicht gelesen, wenn es mir nicht meine Freundin geliehen hätte. Sie hätte wohl die Autorin nie entdeckt, wenn ich ihr nicht „Wer Wind sät“ geliehen hätte. Damals hoffte ich noch, dank der vielen Rezensionen, dass die Autorin sich steigert.


Natürlich gefällt mir trotz allem was an dem Buch. Sie lässt die Leute hessisch bable, beschreibt ihre Heimat liebevoll und sie greift ein heißes, meiner Meinung nach wichtiges Thema auf.


Fees Fazit

Also ich habe stark zwischen 2 und 3 Sternen geschwankt, aber ich denke, man kanns lesen, aber man muss es nicht lesen. Ich finde einfach, dass das Thema wichtig ist und dass die Leute aufgerüttelt werden. Das ist der Grund für meine 3 Sterne.