Nicht der Beste Neuhaus

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
anze Avatar

Von

Böser Wolf, den sechsten Fall für Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff habe ich, wie auch bereits die anderen fünf Bände, verschlungen. Doch nachdem das Buch zu Ende war stellte ich mir dann doch irgendwie die Frage, ob dieser Fall genauso gut war wie die vorherigen…

Das Kernthema des Krimis ist sexuelle Misshandlung bzw. Pädophilie. Erst am Ende klärt sich die Frage warum sich Nele Neuhaus für den Titel „Böser Wolf“ entschieden hat.
Der Krimi beginnt, wie es sich jeder Krimifan wünscht mit einer Leiche. Sie wird von einigen Jugendlichen, die sich ordentlich betrunken haben, im Main gefunden. Die Identität der Leiche bleibt bis zum Ende des Buches unklar. Fest steht nur, dass Sie noch sehr jung ist, misshandelt wurde und niemand sie vermisst.

Leider rückt die Leiche sehr bald in den Hintergrund. Stattdessen tritt die TV-Moderatorin Hannah Herzlos auf den Bildschirm. Nachdem diese überfallen und stark zugerichtet wird fängt ihre Tochter Meike an nachzuforschen, mit welchem Thema sich ihre Mutter als letztes beschäftigt hat und begibt sich dadurch selbst in Gefahr.
Wie schon in den vorherigen Bänden gehört auch das Privatleben von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein wieder mit zu der Geschichte. Hierbei steht Oliver eher im Hintergrund und Nele Neuhaus konzentriert sich diesmal hauptsächlich auf Pia. Pia und Christoph bekommen Besuch von Christophs Enkelin Lilly, die die beiden ganz schön auf Trab hält. Zudem trifft Pia auf einem Klassentreffen ihre alte Schulfreundin Emma wieder, die in diesem Band ebenfalls eine wichtige Rolle einnimmt.

Auch ein alter Bekannter aus dem Kommissariat ist wieder mit an Bord: Frank Behnke ehemaliger Ermittler im Team von Pia und Oliver. In Böser Wolf klärt sich endlich, was Behnke so aus der Bahn geworfen hat. Zudem gibt es noch eine Überraschung in Bezug auf Nicola Engel, der Chefin von Bodenstein und Kirchhoff.
Der Schreibstil von Nele Neuhaus entspricht den Erwartungen. Durch den regelmäßigen Wechsel der verschiedenen Schauplätze wird dem Leser nicht langweilig und der Spannungsbogen wird immer aufrechterhalten.

In diesem Band kommen übermäßig viele Personen vor und es gibt somit auch sehr viele Schauplätze bzw. Lebensgeschichten. Zwar löst sich am Ende alles auf und die verschiedenen Puzzelstücke fügen sich langsam zusammen doch zwischendurch fragt man sich als Leser dann doch mal nach dem Sinn der vielen unterschiedlichen Bausteine.

Fazit: Böser Wolf lässt sich gut lesen ist aber nicht der beste Fall aus der Reihe rund um Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff. Mit den im Vergleich zu den vorherigen Büchern auffällig vielen verschiedenen Stories und Personen tut Nele Neuhaus dem Leser keinen Gefallen. Wie die anderen Fälle lässt er sich zwar sehr leicht lesen, doch es fällt schwer immer alle Personen auf Anhieb richtig zuzuordnen. Für den nächsten Krimi also lieber wieder ein paar Charaktere weniger, denn wie sagt man so schön: Weniger ist manchmal mehr!