Die Reise zur Selbstliebe

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sillesoeren Avatar

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Die Schwedin Agneta ist 49 Jahre alt und mit Magnus verheiratet. Die Kinder sind aus dem Haus, er hat nur noch Sport im Kopf und seine Essensregel ist simpel: Alles, was Spaßmacht, ist verboten. Für seine Frau interessiert er sich nicht - außer wenn er ihr wieder zeigen will, dass er der bessere Mensch von ihnen beiden ist. Die Kinder melden sich nur, wenn sie Geld brauchen.
Eines Tages entdeckt Agneta eine seltsam formulierte Anzeige in der Zeitung, mit der eine Betreuung für einen großen Jungen in Frankreich gesucht wird. Agneta lässt sich auf dieses Abenteuer ein, verliert auch noch ihr Smartphone und kommt in ein kleines Dorf mit Bar. Anstatt eines Kindes soll sie aber einen alten Mann betreuen, der seit dem Tod seines Partners Anzeichen von Demenz zeigt und dann oft nur noch seine Muttersprache Schwedisch spricht. Agneta lernt die liebenswerten Dorfbewohner kennen, die die Anzeige aufgegeben hatten, und sich um ihn kümmern.

Dieses Buch hat mich sehr berührt. Ich kann gar nicht aufhören, davon zu schwärmen und habe nach der letzten Seite sofort wieder von vorne angefangen, um die Entwicklung noch einmal genauer zu verfolgen. Wie oft habe ich gedacht, dass es gar nicht Agneta ist, die Einar hilft, sondern andersherum. Wie egal mir war, ob sie sich am Ende in den Barbesitzer oder anderweitig oder gar nicht verliebt - weil es doch erst einmal wichtig war, sich selbst zu finden!
Agneta blüht auf und nimmt ihr Leben (nicht wieder, sondern erstmals) selbst in die Hand. Sie genießt das Leben mit nächtlichem Tanz, üppigen Mahlzeiten und tiefgehenden Gesprächen - zum Teil über ein ziemlich schlechtes Übersetzungsprogramm. Das Thema Selbstliebe ist so wundervoll aufgearbeitet, dass es auf jeder Seite von innen wärmt.