Eine Frau auf dem Weg zu sich selbst

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diemanu72 Avatar

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Agneta, eine 49jährige Schwedin, ist gefangen im Alltagstrott von Arbeit, erwachsenen Kindern (die sich nur melden, wenn sie Geld brauchen), übergriffigen Eltern und einem Mann, der seinen Sport, seine Ernährung und seine Vogelbeobachtungen wichtiger nimmt als seine Ehefrau. Agneta ist quasi „durchsichtig“ oder „unsichtbar“ für ihre Umgebung, sie lebt eher das Leben der Anderen.
Doch dann begehrt sie auf: zunächst mit Kleinigkeiten (versteckten Lebensmitteln und Weinflaschen), dann aber mit der Beantwortung einer Anzeige in der Zeitung, in der ein Au-pair gesucht wird – schwedisch sprechend, jedoch ist die Stelle in Frankreich … Ihr Mann verhöhnt sie und gibt ihr maximal 7 Tage, dann sei sie sowieso wieder zurück! Aber Agneta fährt mit einem „Jetzt erst recht!“-Gefühl los. Unterwegs allerdings kommen ihr Zweifel, spricht sie doch kein Wort Französisch und hat ihr Handy verloren.

In Frankreich angekommen wird sie sehr freundlich aufgenommen, jeder scheint ihren Namen zu kennen. Sie wird zu einem alten Gebäude gebracht. Dort trifft sie auf ihren „Schützling“ - einen etwa 80jährigen grummeligen Mann. Agneta lernt aber, mit ihm und seiner beginnenden Demenz fertig zu werden und findet zudem auch sich selbst wieder. Letztendlich hat sie einerseits eine Aufgabe und andererseits endlich Zeit für sich selbst.

Das Buch (was mir als Hörbuch vorlag) ist gut geschrieben. Es beschreibt sehr gut, wie sich Frauen in diesem Alter fühlen.
Allerdings gibt es einige Stellen, die etwas zu detailliert geschrieben sind und deswegen einige Leser:innen „abstoßen“ könnten. (Deswegen nur 4 Sterne ...)