Midlifecrisis in Schweden

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Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Bonjour Agneta“ ein Roman um den Neuanfang einer schwedischen Frau mittleren Alters in Frankreich gut gelungen.

Die Hauptfigur der 49jährigen Agneta steckt in ihrem Alltagstrott in Schweden fest. Sie hat das Gefühl, unsichtbar zu sein, obwohl sie Mann, Kinder, Eltern, Katzen und Arbeitskolleg*innen hat. In dieser für sie belastenden Lebensphase (man könnte sie wohl auch Midlifecrisis nennen) liest sie eine Annonce, in der Betreuung für jemanden in der Provence gesucht wird, der Schwedisch spricht. Sie macht sich, trotz aller Unkenrufe ihrer Familie, auf den Weg nach Frankreich und findet dort in einem kleinen Ort eine eigenwillige Dorfgemeinschaft und sich selbst.

Das Buch sprach eine Reihe von Themen an, die gesellschaftlich teilweise noch immer Tabuthemen darstellen und regte mich damit zum Nachdenken an. Agneta wurde als zunehmend selbstsichere Frau charakterisiert, die Stück für Stück ihr eigenes Leben zurückeroberte. Diese Entwicklung gefiel mir. Ebenso angetan war ich von der Lebensweisheit und Entspanntheit so mancher, mitunter etwas schrullig gezeichneter, Darsteller*innen. Sie enthielten für mich einen Appell zur Gelassenheit.

Obwohl ein paar Wendungen eingebaut waren, war die Geschichte doch insgesamt ein wenig vorhersehbar und auch einige Längen nahmen mir den Leseschwung.

Mein Fazit
Wer eine Geschichte mit jeder Menge eigenwilliger Charaktere über einen Neuanfang einer schwedischen Frau in ihrer Lebensmitte in Frankreich lesen möchte, dem sei „Bonjour Agneta“ empfohlen. Mir persönlich enthielt das Buch zu viele Längen und vorhersehbare Wendungen und damit vergebe ich drei von fünf Sternen.