An erster Stelle kommt das Buch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
anneteekanne Avatar

Von

"Du arbeitest in der Buchbranche. Natürlich hast du kein Leben. Keiner von uns hat eins. Es gibt immer etwas, was unbedingt gelesen werden muss." (Kapitel 21)

Nora Stevens ist eine erfolgreiche Literaturagentin. Sie hat ihr Leben unter Kontrolle. Nur mit der Liebe möchte es nicht so klappen. Sie ist anscheinend immer "die falsche Frau". Alle ihre Freunde ziehen weg und finden eine Bessere.
Als sie mit ihrer schwangeren Schwester nach Sunshine Falls fährt, um Urlaub zu machen, geht alles schief. Denn der Hai kann nicht entspannen.

Ich muss gestehen, die Liebesgeschichte von Nora und Charlie hatte mich bereits im oder nach dem Prolog.
So wie es dort auch stand, Nora hatte genug Bücher gelesen, um zu wissen, wie sie abliefen und das gleiche Gefühl hatte man nach diesem Prolog. Man freute sich auf einen bissigen und lustigen Austausch der Protagonisten. Womit ich nicht gerechnet habe (aber das ist vielleicht auch typisch), sind die tiefen seelischen Verletzungen von Nora und Charlie, die zu ihren jeweiligen Charaktereigenschaften und Schrulligkeiten führt: "...Ich fühle mich jeden Tag, jede Sekunde: schwach, hilflos, so verdammt verängstigt, dass ich mich fast auflöse." (Kapitel 32).
Ansonsten hat die Geschichte alles, was man für einen schönen Liebesroman braucht.
Außerdem ist das Buch gespickt mit "Buch-Weisheiten", die einen immer wieder schmunzeln lassen
"Wie wir alle wissen, kommen weibliche Figuren in den Rezensionen immer besonders gut weg." (Kapitel 6) - was in diesem Fall stimmt, Nora ist zwar anstrengend mit ihrer Kontrolle und ihrem Verantwortungsgefühl, aber Libby ist diesmal ein bisschen schlimmer.

"Ich meine, das ist nur eine mögliche Erklärung, aber so funktioniert mein Hirn eben: es denkt sich Handlungen aus." (Kapitel 18) - tun wir das nicht alle?

Sehr lustig sind auch die neuen Wortkreationen von Nora, die aufgrund Charlies Schmollmund entstehen: schmissmutig, schmächeln.

Fazit: gut, gelungen und bringt einen definitiv zum Lächeln.