Nette Romcom

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Emily Henrys "Book Lovers" entführt die Leser:innen in die idyllische Kleinstadt Sunshine Falls, wo die New Yorker Literaturagentin Nora Stephens wider Willen einen Sommer verbringt. Anders als die üblichen romantischen Heldinnen ist Nora tough, scharfzüngig und hat wenig Interesse an der großen Liebe - außer wenn es um ihre Schwester Libby geht. Doch die romantische Kulisse von Sunshine Falls und die Begegnung mit dem arroganten New Yorker Lektor Charlie Lastra bringen unerwartete Wendungen in Noras Leben.
Die Geschichte entfaltet sich wie ein gemütlicher Hallmark Movie, was "Book Lovers" zu einer leicht verdaulichen Lektüre macht. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet, und die Kulisse von Sunshine Falls fängt den Charme kleiner Städte wie aus "Gilmore Girls" ein. Der Roman bietet somit eine unterhaltsame Mischung aus Humor, Romantik und Familiendynamik..
Leider wird das positive Leseerlebnis durch zwei Aspekte getrübt: Die Übersetzung wirkt an einigen Stellen ungeschickt, besonders wenn bestimmte Begriffe wie "frat boys" unpassend mit "Burschenschafter" übersetzt werden oder das juicy Geheimnis auf einmal saftig wird. Dies hat mich immer wieder gestört. Zudem erscheint das Marketing für den deutschen Buchmarkt nicht optimal abgestimmt. Im Roman geht es um Frauen über 30, aber die Vermarktung betont TikTok und verweist mit dem Ausdruck "enemies to lovers" auf new adult-Trends, was möglicherweise falsche Erwartungen wecken kann. Ich persönlich fand dieses Label als Spoiler auch etwas schade, weil die Geschichte zwar schon voraussehbar war, aber Nora ja doch auch noch andere Optionen gehabt hätte.