Stadtpflanzen in Kleinstadtidylle?

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》EIGENE MEINUNG:

Das Cover ist für mich im gerade für „Tik-Tok-Bücher“ typischen minimalistischem Stil gehalten und hat schöne Anleihen zum Inhalt.

Gerade der Beginn der Geschichte konnte mich sehr begeistern, da er so deutlich auf vorherrschende Klischees in Liebesgeschichten sowie ihren Handlungsorten hinweist, dass es einerseits humorvoll ist und andererseits erfrischend hier etwas anderes erwarten zu dürfen!

Die Charaktere sind abwechslungsreich, aber realitätsnah gestaltet. Sie haben Ecken und Kanten und die gegenseitige Zuneigung baut sich beim Liebespaar nachvollziehbar auf. Enemies-to-Lovers wäre für mich jedoch etwas zu viel gesagt, aber gerade die Frozeleien zwischen den Beiden waren toll. Viele Probleme könnten durch offenes Kommunizieren schnell geklärt werden, aber das gehört einfach zur Geschichte und ist für mich angenehmer als ein unrealistischer Stolperstein kurz vor dem Ende. Auch hat es mir sehr imponiert, dass Pläne durch das Leben umgeworfen und dann eben auch mal verworfen werden – es muss nicht alles abgearbeitet werden um gut zu sein!

Ebenfalls positiv finde ich, dass es sich hier einerseits um eine Liebesgeschichte handelt, aber ein zweiter wichtiger Handlungsstrang sich um die zwei Schwestern bzw. Familie sowie die Themen Verlust, Verantwortung, Selbstbestimmung und vieles mehr dreht. Hier haben wir auch eine spannende Note, da wir zusammen mit Nora hinter das ein oder andere Geheimnis kommen müssen.

Für mich hätte gerne noch mehr Sommer-Feeling aufkommen dürfen. Gerade in der Natur gab es da einige tolle Momente, die mir auch das Örtchen und seine Umgebung schön näher gebracht haben. Die kleineren erotischen Episoden waren sehr angenehm zu lesen und sprachlich schön gestaltet. Der Schreibstil ist locker und einfach zu verfolgen. Die kleinen Hinweise auf Bücher, „Tropes“ und Genres waren toll.


》FAZIT:

Unkonventionellere Liebesgeschichte, die auch vor einer gewissen Tiefe in den Themen nicht zurück schreckt.