Kurzweilig und ohne Spannung oder Tiefe

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Ich finde die Geschichte gut, aber mehr eben auch nicht. Mit Tansy bin ich leider überhaupt nicht warm geworden. Ich mag ihren Charakter nicht: dieses schnippische Verhalten gegenüber anderen, die ihr helfen wollen, ihr »ich bin eine selbstständige, unabhängige Frau« gefasel und ihre aufdringliche Art. Das hat mich mit der Zeit immer mehr genervt. Man erfährt auch nie, wie sie zu diesem Job gekommen ist, nachdem sie ja »so viel ausprobiert hat«. Jack dagegen ist eher ruhig und sachlich. Ich mag die Einblicke in seine Arbeit und hätte mir mehr davon gewünscht. Die Beziehung ging mir zu schnell und emotionslos über die Bühne. Es fehlte das Prickeln und die Gefühle zwischen ihnen. Ich habe das zu keinem Zeitpunkt gespürt. Briar ist ein Lichtblick und Sonnenschein. Ihre wissbegierige, neugierige Art ist so herzerwärmend und sie verhält sich oft reifer als ihre Mutter. Der Streit am Ende ist so überzogen und plötzlich gelöst. Insgesamt fehlt mir Tiefe, aber vor allem Spannung, da die Handlung so vor sich hin plätschert. Die Traumata durch den Hurrikan sind zu kurz gekommen und hätten mehr einbezogen werden können. Die Beschreibungen des Botanic Gardens konnte ich nicht nachvollziehen. Es gibt Wälder, plötzlich wieder eine Schlucht um den Fluss herum, dann realisiere ich, dass die Handlung in Texas spielt und nichts passt mehr zusammen. Das Gegender ist ebenfalls nervig, ein No-Go und hindert den Lesefluss.

Botanic Hearts ist eine kurzweilige Liebesgeschichte. Die Charaktere sind nervig, die Gruppendynamik dagegen herzlich, die Handlung zu trocken und die Thematik wirkt nicht zu Ende gedacht. Ich habe mir einfach mehr von der Idee erhofft, auch wenn ich Melanie Sweenys Anmerkungen und Nachwort am Ende berührend finde.