Stille Gefühle

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Botanic Hearts von Melanie Sweeney hat mich vom ersten Moment an in eine Welt entführt, die sich warm, sanft und tröstlich anfühlt. Die Geschichte strahlt eine wunderbare Ruhe aus und erinnert daran, dass Neuanfänge manchmal genau dort entstehen, wo das Leben uns am verletzlichsten erwischt. Die Kombination aus Büchern, Pflanzen und einer alleinerziehenden Mutter, die ihren Weg zurück ins Leben findet, schafft eine Atmosphäre, in der man sich sofort geborgen fühlt.
Der Schreibstil ist angenehm weich, voller Herz und gleichzeitig sehr echt, sehr real. Nichts wirkt überzeichnet, nichts gekünstelt oder zu dramatisch. Stattdessen begleiten wir eine Frau, die mit Mut, Zweifel und Hoffnung durch den Alltag navigiert und dabei lernt, wieder Vertrauen zu fassen. Die Gefühlsmomente sind leise, aber tief und greifen einen auf dieser stillen, emotionalen Ebene, die lange nachhallt.
Besonders das Setting hat mich total verzaubert. Zwischen Bücherei, botanischem Garten und den leisen Momenten der Selbstfindung entsteht eine kleine, cozy Welt, die man beim Lesen fast riechen und spüren kann. Es ist eines dieser Bücher, das man am liebsten mit einer warmen Tasse Tee liest und das einen von Seite zu Seite ein kleines Stück mehr umarmt.
Wer turbulente Spannung oder große Drama-Wellen sucht, wird hier eher eine sanfte Reise finden. Für mich ist genau das jedoch die Stärke des Buches. Es erzählt von Heilung, von kleinen Schritten und von dem Mut, wieder Nähe zuzulassen. Und gerade weil alles so behutsam und ruhig erzählt wird, wirkt es umso authentischer. Dem ein oder anderen kann das Tempo jedoch etwas zu gemächlich sein.
Auf jeden Fall ist es eine warme, gefühlvolle Geschichte über Verwundbarkeit, Hoffnung und den zarten Beginn eines neuen Kapitels. Ein echtes Wohlfühlbuch, das mich überrascht, berührt und wunderbar eingehüllt hat.