Selbstverortung im Stammbaum

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sapere_aude Avatar

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Die Botanik des Wahnsinns, ein Sprießen der verrückten Arten, die hier allerdings menschlicher Natur sind und in der der Autor nur gemäßigt wüten kann, schließlich handelt es sich ja um seine eigene Art. Es geht also um den Stammbaum und auch wenn die Wurzeln insofern gekappt zu sein scheinen, als bei der Zwangsräumung der Wohnung seiner Mutter versehentlich die für den Müll vorsortierten Kisten ins Lager und die zum Aufheben gedachten Kisten in das Müllheizkraftwerk wandern. Wo also anfangen, wenn man buchstäblich vor dem Abfall seiner Herkunft steht und irgendwie in der Luft hängt? Der Ich-Erzähler fängt vorne an, nämlich bei der Schulzeit, wo seine Deutschlehrerin nur scheinbar verrückt ist, aber der Wahnsinn muss ja irgendwo hin.
Leon Engler kann also ausholen, wenn diese Familiengeschichte ohne Boden erzählt wird; und obwohl die Voraussetzungen finanziell und originär nicht rosig sind, deutet sich bereits ein großer Erzählradius an.