Tiefenpsychologie als Buch

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winniehex Avatar

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Als jemand, der mit psychisch erkrankten Menschen arbeitet – nicht zuletzt, weil auch meine eigene Mutter betroffen war – hat mich dieser Text sofort berührt. Leon Englers Geschichte fühlt sich an wie ein Spiegel: Die Erfahrung, familiäre psychische Erkrankung nicht nur als Hintergrundrauschen, sondern als prägende Kraft im eigenen Leben zu erleben – und daraus dennoch Empathie statt Verbitterung zu entwickeln. Der Moment, in dem durch eine bürokratische Panne die letzten greifbaren Spuren der Familiengeschichte im Müll landen, trifft hart und symbolisiert schmerzhaft genau das, was viele von uns kennen: das Gefühl, dass einem der eigene Ursprung entgleitet. Und trotzdem entsteht daraus etwas Kraftvolles. Die Wendung – selbst in der Psychiatrie zu arbeiten – ist nicht zynisch, sondern tief menschlich. Auch ich habe gelernt: Zuhören ist oft heilender als jedes Etikett.