Der ganz normale Wahnsinn

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
ranke Avatar

Von

Das Cover mit den Pflanzenstudien ist schön gewählt und wirkt durch die Vogelaugen irgendwie sehr seltsam.
Der Klappentext klang sehr interessant.
Obwohl ich es nirgends explizit gelesen habe, handelt es sich wohl um stark autobiographische Berichte des Autors Leon Engler - allerdings wohl doch zum Teil verfremdet oder romanhaft abgewandelt.
Alles was die Mutter hinterlassen hat, ist versehentlich im Müll gelandet und so versucht der Ich-Erzähler die Geschichte(n) seiner Eltern und Großeltern aufzuspüren. Mutter und Vater sind längst getrennt und stark psychisch krank, sie Alkoholikerin, der Vater schwer depressiv. Auch die Großeltern hatten psychische Erkrankungen, so dass der Autor fürchtet, selber "verrückt" zu werden. Er landet in der Psychiatrie - als Psychotherapeut.
Das Buch liest sich aus meiner Sicht etwas holprig. Mal geht es um das Leben des Autors, mal um Familienangehörige, dann um die Krankheitssymptome der Klinikunsassen in Steinhof bei Wien, einer berühmten Klinik.
Dazu kommen noch Zitate und die Bücherliste des ehemaligen Nachbarn des Autors.
Mir ist das alles zu viel Hin und Her. Schwer erträglich empfinde ich die Distanz, die er gegenüber Vater und Mutter zu zeigen versucht. Dabei könnte man eigentlich schon vom Miterleben wahnsinnig werden.
Schwierig zu lesendes Buch über ein schwieriges Thema.