Die Akzeptanz dessen, was ist

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maluli Avatar

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Wer kennt sie nicht, die Angst so zu werden wie die eigenen Eltern?
"Botanik des Wahnsinns" ist das Memoir einer Familie, in der quasi jeder an einer psychischen Krankheit leidet.
Der Protagonist hat so krasse Angst, genauso verrückt zu werden wie seine Familie, dass er letztendlich auch in der Psychiatrie landet, jedoch "auf der anderen Seite".
Lakonisch-humorvoll seziert er in kurzen Kapiteln das sehr bewegte Leben seiner Vorfahren und ordnet darin sein eigenes ein. Unaufgeregt und dennoch hochinteressant liest sich dieses Buch, aus dem ich lernen konnte, dass die Akzeptanz dessen, was ist und war, maßgeblich zu innerer Zufriedenheit beiträgt. "Es ist nicht leicht, nicht hell, nicht schön, aber es ist in Ordnung." Und dass man am Ende doch seinen eigenen Weg finden kann und muss, weil das Leben nirgends festgeschrieben ist. Das Buch ist zugleich nüchtern und liebevoll und trotz des schweren Themas eine hoffnunggebende Lektüre.