Ein biografischer Roman?
Die "Botanik des Wahnsinns" ist ein wohl biografischer Roman Leon Englers, in dem er die Geschichte psychischer Probleme in seiner Familie erzählt und wie sich seine Mutter und später er selbst damit auseinandersetzten. Wir erleben, wie traurig seine Eltern aufwuchsen und wie das Pflegekind-Dasein seines Vaters und das Ungeliebt-Sein seiner Mutter diese prägten und einen Lebensentwurf vorgaben. Beginnend mit der mit hängenden Schultern empfunden Ansicht, auch sein Weg sei vorprogrammiert, wendet sich Leon mehr und mehr ab vom Weg seiner Eltern und schreibt im Verlaufe des Buches zwischen den Zeilen ein Plädoyer dafür, dass es Alternativen gibt, Selbstbestimmung alles Vorausgegangenen zum Trotz. Der Roman ist tiefgründig geschrieben, prosaisch teilweise und wird von einer ernüchternden Traurigkeit überlagert.