Ein gelungenes Debüt mit Ecken, Kanten
Leon Englers Botanik des Wahnsinns ist ein literarisches Psychogramm, das sich mit viel Feingefühl und analytischem Scharfsinn durch die Abgründe einer zerrissenen Familiengeschichte arbeitet. Ausgangspunkt ist eine Zwangsräumung, bei der durch ein Missverständnis sämtliche Habseligkeiten der Mutter in der Müllverbrennungsanlage landen. Dem Erzähler bleibt nichts als der metaphorische und buchstäbliche Abfall der eigenen Herkunft – ein symbolträchtiger Auftakt für eine Reise in die Tiefen familiärer Traumata.
Engler zeichnet seine Figuren mit großer psychologischer Präzision. Jede einzelne ist auf ihre Art beschädigt, gefangen in psychischen Störungen, inneren Zwängen oder absurden Denkmustern. Diese gemeinsamen Risse machen das Buch nicht nur bedrückend, sondern auch faszinierend authentisch. Die Hauptfigur stolpert durch unterschiedliche Lebensentwürfe und Wirklichkeiten, was sich auch in der Struktur des Buches widerspiegelt: Die Kapitel wirken teils fragmentiert und sprunghaft, doch genau das entspricht dem inneren Chaos der Figuren.
Trotz dieser thematischen Schwere ist der Stil überraschend leicht. Engler schreibt mit Witz, Ironie und einem feinen Gespür für Zwischentöne. Die Seiten fliegen dahin, obwohl man sich immer wieder in schmerzhaften Reflexionen verliert. Am Ende bleibt ein starker Eindruck: ein Porträt des psychischen Ausnahmezustands, das gleichermaßen verstört, berührt und nachdenklich stimmt. Ein gelungenes Debüt mit Ecken, Kanten – und viel literarischem Potenzial.
Engler zeichnet seine Figuren mit großer psychologischer Präzision. Jede einzelne ist auf ihre Art beschädigt, gefangen in psychischen Störungen, inneren Zwängen oder absurden Denkmustern. Diese gemeinsamen Risse machen das Buch nicht nur bedrückend, sondern auch faszinierend authentisch. Die Hauptfigur stolpert durch unterschiedliche Lebensentwürfe und Wirklichkeiten, was sich auch in der Struktur des Buches widerspiegelt: Die Kapitel wirken teils fragmentiert und sprunghaft, doch genau das entspricht dem inneren Chaos der Figuren.
Trotz dieser thematischen Schwere ist der Stil überraschend leicht. Engler schreibt mit Witz, Ironie und einem feinen Gespür für Zwischentöne. Die Seiten fliegen dahin, obwohl man sich immer wieder in schmerzhaften Reflexionen verliert. Am Ende bleibt ein starker Eindruck: ein Porträt des psychischen Ausnahmezustands, das gleichermaßen verstört, berührt und nachdenklich stimmt. Ein gelungenes Debüt mit Ecken, Kanten – und viel literarischem Potenzial.