es wuchert
„Botanik des Wahnsinns“ ist ein Buch, das so sehr wuchert wie die Pflanzen, von denen es erzählt. Mal fühlt man sich wie in einem gepflegten botanischen Garten, mal wie in einem überwucherten Gewächshaus, in dem hinter jeder Ecke eine neue, leicht verrückte Geschichte lauert. Die Autorin/der Autor schafft es, wissenschaftliche Genauigkeit mit erzählerischem Überschwang zu kombinieren, sodass man zwischen Aha-Momenten und amüsiertem Kopfschütteln hin- und herpendelt. Besonders gelungen ist der spielerische Tonfall: man spürt die Leidenschaft, aber auch eine feine Ironie im Umgang mit all den pflanzlichen Wundern und Abgründen. Zugegeben, manchmal schießt die Detailfülle über das Ziel hinaus – da verliert man schon mal den Faden im Dschungel der Anekdoten. Doch genau dieser Überschwang macht das Buch einzigartig: es ist wild, überbordend, voller Denkanstöße und lässt uns mit einem Lächeln zurück, das ein bisschen so wirkt, als hätten wir selbst an den beschriebenen Pflanzen gekostet.