Klug und empatisch, großartig
Ein persönlich geschriebener Roman, der den eigenen familiären Bezug zu psychiatrischen Erkrankungen adressiert und zugleich die eigene Sicht als Mitarbeiter in einer Psychiatrie facettenreich beschreibt – beides in absolut gelungener Weise erzählt.
Die Herkunftsfamilie des Autors litt an unterschiedlichen psychiatrischen Diagnosen: die Mutter war Alkoholikerin, der Vater depressiv. Die Großmutter, bipolar, hatte mehr als zehn Suizidversuche hinter sich, und der Großvater war Patient am ‚Steinhof‘. Aufgrund dieser Familienanamnese befürchtet der Autor, selbst einmal an einer psychiatrischen Diagnose zu erkranken – statistisch gesehen hat er ohne Zweifel ein hohes Risiko.
Leon Engler erzählt sein eigenes prekäres Aufwachsen, das ärmliche Leben der Eltern und auch deren Krankheiten. Er zeigt, wie es sich auswirkte, wenn der Vater depressiv war und wie schwierig es für die alkoholkranke Mutter war, abstinent zu bleiben und nicht wieder rückfällig zu werden. Er beschreibt so gekonnt einerseits seinen professionellen Zugang zu den Erkrankungen, wie diese in der Wissenschaft und Literatur beschrieben werden – und wie es sich dann in der Realität auf der Psychiatrie individuell darstellt, bei jeder*m Patient*in ganz anders. Ich finde, das macht der Autor mit großem Respekt, ohne zu (ver-)urteilen.
Mir hat der Roman wahnsinnig gut gefallen. Er ist sehr einfühl- und unterhaltsam, manchmal ironisch, aber auch ernst. Er liest sich flüssig und interessant. Für mich ist das Konzept des Romans komplett aufgegangen, wie in jeweils kurzen Kapiteln unterschiedliche Facetten von Personen und Erkrankungen beschrieben wurden.
Die Herkunftsfamilie des Autors litt an unterschiedlichen psychiatrischen Diagnosen: die Mutter war Alkoholikerin, der Vater depressiv. Die Großmutter, bipolar, hatte mehr als zehn Suizidversuche hinter sich, und der Großvater war Patient am ‚Steinhof‘. Aufgrund dieser Familienanamnese befürchtet der Autor, selbst einmal an einer psychiatrischen Diagnose zu erkranken – statistisch gesehen hat er ohne Zweifel ein hohes Risiko.
Leon Engler erzählt sein eigenes prekäres Aufwachsen, das ärmliche Leben der Eltern und auch deren Krankheiten. Er zeigt, wie es sich auswirkte, wenn der Vater depressiv war und wie schwierig es für die alkoholkranke Mutter war, abstinent zu bleiben und nicht wieder rückfällig zu werden. Er beschreibt so gekonnt einerseits seinen professionellen Zugang zu den Erkrankungen, wie diese in der Wissenschaft und Literatur beschrieben werden – und wie es sich dann in der Realität auf der Psychiatrie individuell darstellt, bei jeder*m Patient*in ganz anders. Ich finde, das macht der Autor mit großem Respekt, ohne zu (ver-)urteilen.
Mir hat der Roman wahnsinnig gut gefallen. Er ist sehr einfühl- und unterhaltsam, manchmal ironisch, aber auch ernst. Er liest sich flüssig und interessant. Für mich ist das Konzept des Romans komplett aufgegangen, wie in jeweils kurzen Kapiteln unterschiedliche Facetten von Personen und Erkrankungen beschrieben wurden.