Wie schreibt man eine Familienanamnese?
Leon Engler gelingt mit seinem Roman "Botanik des Wahnsinns" ein bemerkenswertes Debüt. Die Geschichte begleitet einen Protagonisten, der mit einer schweren familiären Last lebt: Nahezu alle Mitglieder seiner Familie litten an psychischen Erkrankungen. Aus einer Mischung aus Angst, Faszination und Neugier wird er Psychologe und versucht so seinem familiären Schicksal auf intellektuellem Weg zu begegnen.
Das Buchcover finde ich sehr schön, es passt auch gut zum Titel der Geschichte. Thematisch behandelt der Roman nicht nur die Wahrscheinlichkeit eine psychische Erkrankung zu vererben, sondern auch den Umgang mit familiärem Leid und die daraus resultierende innere Zerrissenheit. Als jemand, der selbst in der Psychiatrie arbeitet, kann ich sagen, dass die Beschreibungen der psychiatrischen Einrichtungen absolut realitätsnah sind. Der Roman spielt auf mehreren Zeitebenen, die kunstvoll ineinandergreifen. Trotz der häufigen Wechsel bleibt alles nachvollziehbar. Am Ende schließt sich ein erzählerischer Kreis, der den Anfang des Romans aufgreift, was ich als sehr durchdacht empfunden habe. Der Schreibstil ist philosophisch und intellektuell und hält einen als Leserin auf Trab. Vieles spielt sich zwischen den Zeilen ab, und ich habe oft während einer Lesepause über bestimmte Passagen nachgedacht. Letztlich lässt sich die Geschichte fast wie eine sehr ausführliche, literarische Familienanamnese lesen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich finde es absolut empfehlenswert. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass nicht jeder so tief in psychiatrisches Erleben eintauchen möchte.
Das Buchcover finde ich sehr schön, es passt auch gut zum Titel der Geschichte. Thematisch behandelt der Roman nicht nur die Wahrscheinlichkeit eine psychische Erkrankung zu vererben, sondern auch den Umgang mit familiärem Leid und die daraus resultierende innere Zerrissenheit. Als jemand, der selbst in der Psychiatrie arbeitet, kann ich sagen, dass die Beschreibungen der psychiatrischen Einrichtungen absolut realitätsnah sind. Der Roman spielt auf mehreren Zeitebenen, die kunstvoll ineinandergreifen. Trotz der häufigen Wechsel bleibt alles nachvollziehbar. Am Ende schließt sich ein erzählerischer Kreis, der den Anfang des Romans aufgreift, was ich als sehr durchdacht empfunden habe. Der Schreibstil ist philosophisch und intellektuell und hält einen als Leserin auf Trab. Vieles spielt sich zwischen den Zeilen ab, und ich habe oft während einer Lesepause über bestimmte Passagen nachgedacht. Letztlich lässt sich die Geschichte fast wie eine sehr ausführliche, literarische Familienanamnese lesen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich finde es absolut empfehlenswert. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass nicht jeder so tief in psychiatrisches Erleben eintauchen möchte.