Gute Idee, schwache Umsetzung – ein Kinderbuch mit fragwürdigen Geschichten
Das Buch Boys – Geschichten für die neue Generation von Jungs konnte mich leider nur bedingt überzeugen. Die Zeichnungen sind zwar mal etwas anderes, aber weder besonders schön noch wirklich gelungen. Auch inhaltlich haben mich die meisten Geschichten nicht angesprochen.
Ein großes Problem war für mich, dass einige Geschichten keine klare Moral erkennen lassen – gerade in Bezug auf Feminismus hätte ich mir eine bessere Vermittlung gewünscht. Zudem fand ich manche Illustrationen gruselig und einige Inhalte für ein Kinderbuch zu düster, zum Beispiel in der Geschichte vom Schattenmann oder als einer Piratin der Arm abgebissen wird. Insgesamt wirkte das Buch oft lieblos gemacht, als wären einige Geschichten einfach schnell dahingeschrieben. Besonders die erste Geschichte ließ mich ratlos zurück – sie hatte Logiklücken, wirkte durcheinander und unnötig in die Länge gezogen. Ich hatte fast das Gefühl, eine KI-generierte Geschichte zu lesen. Die Moral dahinter habe ich zwar verstanden, aber vieles darin erschien mir völlig unlogisch.
Es gab allerdings auch 2-3 Geschichten, die ich wirklich schön fand und die ich sogar vorlesen würde. Andere wiederum würde ich nur in gekürzter Form erzählen – nicht wegen der Botschaft, sondern weil mich manche Inhalte eher an dunkle Pädagogik im Stil von Grimms Märchen oder Max und Moritz erinnert haben.
Ein paar Beispiele für fragwürdige Inhalte:
• In der Geschichte vom Schattenmann heißt es am Ende ungefähr so: Und wenn deine Geburtstage nicht durch den Schattenmann zerstört werden, hast du das dem Kind zu verdanken. Außer natürlich, er ist auf deinem Planeten gelandet. Das wirkt wenig durchdacht und lässt Kinder eher mit einem unguten Gefühl zurück.
• In einer anderen Geschichte wird ein Pirat von einer Frau abgewiesen, ist traurig – und findet dann einen Schatz vor ihr. Das Fazit ist dann sowas wie: Er hat den Schatz ja auch verdient, immerhin wurde ihm ja das Herz gebrochen. Und sie durfte ja immerhin ihren Arm behalten (den er wieder angenäht hat). Was soll das aussagen? Dass man Liebeskummer mit Konsum betäuben sollte und die abweisende Person den Schatz ja auch gar nicht verdient hatte (sie durfte ja immerhin ihren von ihm wieder angenähten Arm behalten…)?
Ich finde es wirklich schade, denn die grundlegenden Werte und Einstellungen der Autorinnen sind eigentlich gut. Leider haben sie es in meinen Augen nicht geschafft, ihre progressive Weltanschauung überzeugend in ein Kinderbuch zu übersetzen. Ein liebevoll illustriertes Buch für alle Geschlechter – was die Geschichten ja eigentlich auch ansprechen sollen – wäre ein guter Anfang. Vielleicht wäre eine Zusammenarbeit mit dem Zuckersüßverlag eine Idee, ich könnte mir vorstellen, dass daraus etwas wirklich Gutes entstehen könnte.
Ein großes Problem war für mich, dass einige Geschichten keine klare Moral erkennen lassen – gerade in Bezug auf Feminismus hätte ich mir eine bessere Vermittlung gewünscht. Zudem fand ich manche Illustrationen gruselig und einige Inhalte für ein Kinderbuch zu düster, zum Beispiel in der Geschichte vom Schattenmann oder als einer Piratin der Arm abgebissen wird. Insgesamt wirkte das Buch oft lieblos gemacht, als wären einige Geschichten einfach schnell dahingeschrieben. Besonders die erste Geschichte ließ mich ratlos zurück – sie hatte Logiklücken, wirkte durcheinander und unnötig in die Länge gezogen. Ich hatte fast das Gefühl, eine KI-generierte Geschichte zu lesen. Die Moral dahinter habe ich zwar verstanden, aber vieles darin erschien mir völlig unlogisch.
Es gab allerdings auch 2-3 Geschichten, die ich wirklich schön fand und die ich sogar vorlesen würde. Andere wiederum würde ich nur in gekürzter Form erzählen – nicht wegen der Botschaft, sondern weil mich manche Inhalte eher an dunkle Pädagogik im Stil von Grimms Märchen oder Max und Moritz erinnert haben.
Ein paar Beispiele für fragwürdige Inhalte:
• In der Geschichte vom Schattenmann heißt es am Ende ungefähr so: Und wenn deine Geburtstage nicht durch den Schattenmann zerstört werden, hast du das dem Kind zu verdanken. Außer natürlich, er ist auf deinem Planeten gelandet. Das wirkt wenig durchdacht und lässt Kinder eher mit einem unguten Gefühl zurück.
• In einer anderen Geschichte wird ein Pirat von einer Frau abgewiesen, ist traurig – und findet dann einen Schatz vor ihr. Das Fazit ist dann sowas wie: Er hat den Schatz ja auch verdient, immerhin wurde ihm ja das Herz gebrochen. Und sie durfte ja immerhin ihren Arm behalten (den er wieder angenäht hat). Was soll das aussagen? Dass man Liebeskummer mit Konsum betäuben sollte und die abweisende Person den Schatz ja auch gar nicht verdient hatte (sie durfte ja immerhin ihren von ihm wieder angenähten Arm behalten…)?
Ich finde es wirklich schade, denn die grundlegenden Werte und Einstellungen der Autorinnen sind eigentlich gut. Leider haben sie es in meinen Augen nicht geschafft, ihre progressive Weltanschauung überzeugend in ein Kinderbuch zu übersetzen. Ein liebevoll illustriertes Buch für alle Geschlechter – was die Geschichten ja eigentlich auch ansprechen sollen – wäre ein guter Anfang. Vielleicht wäre eine Zusammenarbeit mit dem Zuckersüßverlag eine Idee, ich könnte mir vorstellen, dass daraus etwas wirklich Gutes entstehen könnte.