Ergänzende Hilfe ja, Heilung nein.

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annetttaube Avatar

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Ich habe keine Erfahrung mit Fachliteratur über Psychologie und Medizin.
So habe ich mich als Laie in dieses "Wagnis" gestürzt.

Die Autorin beschreibt den Zusammenhang erlebter kindlicher bis frühkindlicher Traumata und ihre Auswirkungen im Erwachsenenalter.

Diese Auswirkungen äussern sich psychisch als auch physisch in Form verschiedenster, teils auch schwerer Krankheiten, sie können sich gar genetisch festsetzen. Großen Raum nimmt dabei auch das Thema vererbte Traumata ein. Psychisch auffällige Verhaltensmuster oder Erfahrungen, welche immer wieder an die nächste Generation weitergegeben werden.

Anhand höchst interessanter Beispiele werden Ursache und Wirkungen aufgezeigt, verständlich und nachvollziehbar erklärt.

Daneben bietet die Autorin dem/der Leser*in an, bei sich selbst Traumata zu erkennen und zu heilen.

Hier beginnt es für mich schwierig zu werden.

Die verschiedensten Beschreibungen Traumata plus Auswirkungen, sowie Selbstheilungs-Anleitungen sind mir persönlich zu sehr durcheinander gewürfelt.

Auch ist es widersprüchlich wenn sie einerseits stets von Heilung schreibt, andererseits aber meint, eine vollkommene Heilung sei nicht möglich.

Ich vermisse ebenfalls bei den "Übungen" den Bezug zur Individualität eines/einer jeden einzelnen Person und sehe es sehr kritisch, Menschen zu ermutigen, sich selber durch Dr. Buqué geschriebenes Wort "heilen" zu können.

Dieses Buch kann dem Leser / der Leserin somit nur die Arbeit mit und an sich selber anbieten. Dies völlig allein? Ergänzend zu einer Therapie, in Ordnung, akzeptiert. Aber das Buch kann Mediziner, Psychologe*in, Psychater*in, Psychtherapeuten*in NICHT, in absolut keinster Weise ersetzen. Das, so finde ich, hätte in diesem Buch ebenso oft kommuniziert werden sollen, wie von Heilung die Rede ist.

Ansonsten ist es einfach eine interessante Lektüre. Wenn man Anregungen bekommt, sein eigenes und das Verhalten Anderer etwas besser zu verstehen wollen und dies dann auch zu können, ist schon viel gewonnen.

Bei schwerwiegenden psychischen Problemen, sollten die Leser*innen BITTE UNBEDINGT FACHKUNDIGE HILFE, für persönliche Gespräche SUCHEN.