Brennender Fluss – Gelungener Spannungsbogen

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nicky_g Avatar

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In seinem Heimattal in Montana wird der ehemalige Soldat John Dalton erschossen. Macy Greeley soll der örtlichen Polizei bei der Aufklärung helfen, was alles andere als einfach ist, denn nicht nur, dass Macy mit ihrem verheirateten Chef ein Verhältnis hat, aus dem ein gemeinsamer Sohn hervorgegangen ist, sondern auch die Ortsansässigen, die nicht mehr als nötig erzählen, machen ihr das Leben schwer. Als es nicht bei einer Leiche bleibt und auch die kriminellen Hintergründe manche Bewohner ans Licht kommen, spitzt sich die Lage zu.

Der Roman beginnt bedächtig, auch wenn die erste Leiche zügig auftaucht. Es dauert ein paar Seiten, bis die Handlung richtig an Fahrt aufnimmt. Dadurch wird allerdings auch der Spannungsbogen so weit gespannt, dass man das Buch nur schwer beiseitelegen kann. Ohne zu viel verraten zu wollen, erwarten den Leser ein paar knifflige Begebenheiten und überraschende Wendungen.

Die Figuren sind gut ausgefeilt und präsentieren sich – bis auf nebendarstellerische Ausnahme – mehrdimensional und weniger stereotyp. Allen voran Macy kommt als sympathischer Kumpeltyp gut an, auch wenn sie privat ziemlich chaotisch erscheint mit ihrem Verhältnis zu einem verheirateten Mann, der zudem ihr Vorgesetzter ist.

Es gibt ein paar kleinere logische Fehler, die mir aufgefallen sind, so zum Beispiel schläft Macy im Motelzimmer ein, nachdem sie das Licht ausgeschaltet hat, wird aber wach und alles ist hell erleuchtet. Aber das tut dem Lesegenuss eines spannenden Thrillers keinen Abbruch, vor allem, weil es sich nur um Kleinigkeiten handelt.

Dies ist der zweite Band um Ermittlerin Macy Greeley, aber man muss den ersten nicht kennen, um gut in das Geschehen hineinzukommen. Allerdings wird man den ersten lesen wollen, wenn man diesen hier beendet hat, denn die Erzählweise des Spannungsbogens ist äußerst gelungen.