Feuer und Tod

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evelynm Avatar

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Das Cover mit der intensiven roten Farbe und dem Bild eines Feldes im Vordergrund und eines Farmhauses im Hintergrund ist sehr ansprechend. Allerdings passt es nicht so recht zum Titel „Brennender Fluss“. Vielleicht erschließt sich mir das später noch. In Macy Greeley kann ich mich als alleinerziehende Mutter ganz gut hineinversetzen. Sie macht den Spagat – wie so viele andere Mütter auch – zwischen Kind und Job.
Was mit einem Waldbrand und dem Mord an einem ehemaligen Soldaten in dem beschaulichen Ort Wilmington Creek beginnt, mündet bald in einem Verwirrspiel um Obsession, jahrelangen Hass, Krankheit, eine zerrüttete Familie, falsche Freundschaften und Gewalt.
Die vermeintliche Idylle wird jäh durch den gewaltsamen Tod an dem von allen geliebten und geachteten Farmerssohn und ehemaligen Soldaten John Dalton, der in Afghanistan gekämpft hat, gestört. Die SMS "Tut mir leid, Annie. John hat mir keine Wahl gelassen. Er musste sterben." an die Mutter des Toten gibt Detective Macy Geeley und ihrem Kollegen Aiden Marsh Rätsel auf. Sie wurde von ihrem Chef und Vater ihres Sohnes Ray Davidson zum Tatort beordert. Dort trifft sie auf eine total zerrüttete Familie: die Mutter Annie mit einer bipolaren Störung und Demenz; der Vater Jeremy, der seine Frau hasst und eine Freundin hat; die Zwillingsschwester Jessie, die seit Jahren nicht mehr mit ihrem Vater spricht, eine uneheliche Tochter und einen Alkohol- und Methentzug hinter sich hat. Dann sind da noch die zwei Freunde des Opfers: Dylan und Tyler, die mit John in Afghanistan waren und beide auf ganz unterschiedliche Weise ihre Verwundungen und traumatischen Kriegserlebnisse verarbeiten. Dylan, Tyler, John und Jessie scheint ein grausames Geheimnis zu verbinden. Warum musste John sterben? War es eine Eifersuchtstat?
Die Autorin legt geschickt viele verschiedene Fährten und baut den Spannungsbogen ganz langsam auf. Zuerst lernt man die Familie Dalton kennen, dabei sind sie weit davon entfernt, eine Vorzeigefamilie zu sein. Anfangs dachte ich, dass ich hier einen gemütlichen Krimi vor mir liegen habe. Doch weit gefehlt! Auf den letzten 80 Seiten geht es zur Sache.
Ich finde den Krimi recht gelungen und Macy Greeley ist mir ans Herz gewachsen.