Macy Greeleys zweiter Fall

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chrischid Avatar

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Als ein ehemaliger Soldat ermordet wird, wird Detective Macy Greeley zu den Ermittlungen hinzugezogen. Allerdings erscheint es beinahe unmöglich gegen die eingeschworene Dorfgemeinschaft anzukommen. Es wird lieber geschwiegen als mit der Polizei zusammenzuarbeiten, Probleme werden untereinander gelöst, auf welche Art und Weise auch immer. Doch Macy gibt nicht auf, sie ist bereit alles zu geben, um den Fall schnellstmöglich zu lösen, als es eine weitere Leiche gibt. Treibt ein Serienmörder sein Unwesen? Und steht bereits das nächste Opfer auf seiner Liste fest?

In „Brennender Fluss“ ermittelt Detective Macy Greeley zum zweiten Mal, doch schnell wird deutlich, dass Vorkenntnisse nicht unbedingt nötig sind, um Geschehen und Figuren zu verstehen und einordnen zu können. Auf relevante Ereignisse der Vergangenheit wird kurz eingegangen, Informationen rund um zwischenmenschliche Beziehungen werden am Rande erwähnt, um Leser des Vorgängers sowie Neulinge auf denselben Wissensstand zu bringen.

Nach einem spannungsgeladenen Prolog, der den Denkapparat des Lesers sofort anwirft und Neugierde schürt, wird man im weiteren Verlauf zunächst jedoch enttäuscht ob des Spannungsniveaus. Fast schon zäh beginnt die eigentliche Handlung, ausufernde Beschreibungen lassen das Geschehen stagnieren, und auch die Ermittlungen scheinen nicht so recht in Gang zu kommen, was nicht ausschließlich auf die mangelnde Kooperation der Dorfbewohner zurückzuführen ist. Diverse Ereignisse reihen sich aneinander, es fällt jedoch schwer zu unterscheiden was für die Lösung des Falls relevant ist und was sich nur nebenbei abspielt.

Der tatsächliche Zeitpunkt lässt sich gar nicht genau benennen, doch plötzlich nimmt das Geschehen Fahrt auf, das Tempo wird deutlich angezogen, so dass gleichzeitig die Spannung steigt. Plötzlich ist die Atmosphäre unterschwellig durchweg aufgeladen, selbst wenn die dargestellten Situationen nicht zur Aufklärung der Todesfälle beitragen. Gemeinsam mit Macy Greeley begibt man sich auf die Suche nach dem Täter, der einerseits absolut geschickt vorgeht, aber dann doch den ein oder anderen Fehler begeht. Schnell wird deutlich, dass es noch etwas anderes aufzudecken gilt, denn ein Geheimnis kommt selten allein.

Trotz zähem Einstieg mausert sich „Brennender Fluss“ zu einem mitreißenden Krimi, den man schlussendlich kaum noch aus der Hand legen kann. Eine Protagonistin, die selbst manches Mal vom Weg abkommt und zahlreiche Überraschungen tragen dazu bei, dass man gerne noch weitere Fälle von und mit Macy Greeley verfolgen möchte.