Nichts ist mehr wie es war im Flathead Valley

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mammutkeks Avatar

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Eigentlich ist das nur spärlich besiedelte Flathead Valley in Montana ein ruhiges Örtchen. Doch nun gibt es nicht nur wiederholte Brände, sondern auch einen Mord an einem ehemaligen Afghanistan-Kämpfer. Die örtliche Polizei wird um Detective Macy Greeley ergänzt, die die Ermittlungen im Fall von John Dalton übernehmen soll.
Greeley ist den Leserinnen und Lesern bereits aus dem Erstling von Karin Salvalaggio, "Eisiges Geheimnis", bekannt. Doch auch ohne die Kenntnis dieses Krimis lässt sich "Brennender Fluss" gut lesen. Die wichtigsten Rahmendaten werden ausreichend häufig wiederholt. So z.B. dass Ray Davidson, ihr Chef und Liebhaber, verheiratet ist und neben dem gemeinsamen Sohn Luke auch noch einige Töchter hat. Macy kann dank der Mutter ihrem Job nachgehen, denn diese kümmert sich um den knapp eineinhalbjährigen Sohn.
Die Geschichte, die ich sehr holperig erzählt empfunden habe, rankt sich um drei Freunde, die sich freiwillig zum Militärdienst gemeldet haben: Dylan, Tyler und das spätere Mordopfer John. Doch auch daneben gibt es noch ziemlich viel Personal: Neben dem örtlichen Sheriff Aiden bekommt die - ziemlich kaputte - Familie Dalton einen großen Raum: Die Mutter ist offenbar dement, die Tochter ein ehemaliger Junkie, der Vater ebenfalls ein Problemfall. Weiteres Personal gibt es mit der Undercover-Ermittlerin Lana, mit dem Gründer einer Bürgerwehr Ethan Green, dazu kommen noch - soweit sie mir in Erinnerung geblieben sind - ein Ryan, eine Ärztin, weitere Dorfbewohner, Wade, der auf der Dalton-Farm lebt usw. usw. Eigentlich ist es nicht schlimm, dass es so viel Personen gibt, viele dieser Gestalten werden aber nur unzureichend eingeführt, kommen nur ab und an vor und werden dann gerade mal mit Vornamen benannt. Das hat mir zumindest nicht so sehr gefallen.
Und auch die Geschichte finde ich nicht wirklich rund. Es geht irgendwie um Traumatisierungen, um verletzte Gefühle, um verhinderte Liebe. Aber insbesondere das Afghanistan-Thema wird für mich überhaupt nicht zuende gedacht. Apropos Ende: Ohne etwas verraten zu wollen, aber das Ende ist für mich das Schwächste, was ich seit langem im Krimi gelesen habe! Und überhaupt nicht aus der vorhergegangenen Geschichte zu erschließen.
Ich habe mich bei "Brennender Fluss" mit Stil, Inhalt und Figuren schwer getan - und kann das Buch nicht wirklich empfehlen. Ärgerlich finde ich auch mal wieder den Klappentext, der für mich eine andere Geschichte suggeriert. Denn Macys Leben ist nicht wirklich in "großer Gefahr" und "spektakulär" ist dieser Fall für mich nicht.