Capitaine Blancs dritter Fall

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Im dritten Band dieser Provence-Krinireihe wird Capitaine Blanc - erst vor kurzem aus Paris in die Provence versetzt - zur Nachtschicht vor dem 1. September verdonnert, dem Tag von "la rentrée", dem Ende der Sommerferien. Viele Franzosen kehren erst auf den letzten Drücker aus den Ferien zurück und auf den Autobahnen, Landstraßen und an den Tankstellen ist die Hölle los, die Gendarmerie ist im Dauereinsatz.
Dann ein Anruf von seinem Freund und Kollegen Marius Tonon. Ein Absturz eines Kleinflugzeugs auf einen Olivenhain, der Pilot ist tot. Blanc soll zur Absturzstelle kommen, denn es handelt sich um ein Militärflugzeug. Dort trifft Blanc auf Colonel Duret von der nahegelegenen Militär-Flugschule, einen Mann von der Flugunfalluntersuchungsbehörde, den Besitzer des Olivenhains und erbitterten Gegner der Flugschule Monsieur Bondard und dessen Angestellten Tahar Marouani. Der hatte den Absturz beobachtet. Dann erscheint die ewig bekiffte, aber sehr effiziente Gerichtsmedizinerin Fontaine Thezan auf der Bildfläche und gibt ihre vorläufige Einschätzung des Todesfalles ab.
War es ein Unfall oder Mord? Die Zeugenaussagen sind widersprüchlich. War der abgestürzte Pilot im Nebenberuf Drogenkurier? Und in welchem Zusammenhang dazu steht der 2. Tote, der kurze Zeit später im Olivenhain gefunden wird. Capitaine Blanc sucht Unterstützung bei den Drogenfahndern in Marseille und gewinnt dort einen neuen Freund.
Natürlich geht auch das Techtelmechtel mit Madame le Juge, Aveline Vialaron-Allègre, weiter, die unseligerweise die Ehefrau von Blancs Widersacher ist, dem Parlamentarier, der seine Versetzung in den Süden veranlasst hatte, weil er bei der Aufklärung von Korruptionsfällen etwas zu erfolgreich war.
Das ist sehr spannend geschildert und nimmt dann in einem furiosen Finale eine ganz andere Wendung als die, die man als Leser erwartet / vorausgeahnt hatte. Flüssiger und lakonischer Schreibstil, sympathisches Personal, ein wenig Humor und Lokalkolorit, eine zeitgemäße und spannende Handlung und voilà - fertig ist ein gut lesbarer, unterhaltsamer Regionalkrimi, der die Reiselust befeuert. Die ersten beiden Bände muss man nicht unbedingt gelesen haben, um in diesen Krimi einsteigen zu können, aber schöner ist es schon, wenn man sie kennt.