Gelungener 3. Band um Kommissar Blanc

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ilmo1954 Avatar

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Der dritte Band der Reihe von Cay Rademacher führt gleich auf den ersten Seiten in das Geschehen ein: ein Flugschüler der nahegelegenen Militärbasis stürzt in einem Olivenhain ab, eine Ursache scheint zurzeit noch nicht erkennbar zu sein. Der Besitzer des Olivenhains bleibt eher unberührt durch das Geschehen und hat mit einem solchen Vorfall gerechnet, eine vermeintliche „Hexe“ sieht Zauberei im Spiel, doch einen echten Zeugen des Unglücks gibt es noch nicht.
Kommissar Blanc ermittelt mithilfe seiner Kollegen Marius und Fabienne. Zeugenbefragungen klingen zunächst widersprüchlich und scheinen dem Reich der Fantasie entsprungen zu sein, erweisen sich aber später als durchaus glaubwürdig. Erst gegen Ende ergibt sich rasch ein klares Bild... (doch hier wollen wir ja noch nicht zu viel verraten)! Nur so viel sei gesagt: Es geht um Drogengeschäfte im großen Stil, die furchtbaren Ereignisse des islamistischen Terrors werden eine Rolle spielen. Die aktuelle politische Lage ist präsent, es scheint, als ob der Autor sein Manuskript erst gestern fertig gestellt habe (nicht negativ zu verstehen, ich will damit nur die Aktualität verdeutlichen). Aber gerade das ist es, was mir (und meinem Mann, der die Reihe auch liest) so gut gefällt. Immer lässt Rademacher praktisch Tagesaktualität in seine Handlungen mit einfließen. Außerdem stehen die bezaubernde südfranzösische Landschaft und die Eigenarten ihrer Bewohner, einschließlich ihrer politischen Verstrickungen und Abhängigkeiten, immer im Fokus seiner Krimis.
Rademachers Stil ist für mich gut lesbar, so ein Buch schaffe ich dann schon mal in 2 Tagen. Neben dem kriminalistischen Geschehen spielt auch das Privatleben der Ermittler eine Rolle. Fabienne befindet sich in der Phase der Hochzeitsplanungen, während Roger Blanc seine Scheidung zu verarbeiten hat. Die geheime Beziehung zur beteiligten Staatsanwältin verspricht weiterhin Zündstoff zu liefern.
Das Cover inspiriert zu Urlaubsplanungen, so stellt man sich doch einen Tag in der Provence vor. Es könnte einem Werbeprospekt entliehen sein.