Islamischer Fanatismus in der Provence

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lesekrokodil Avatar

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Wieder einmal ist Cay Rademacher ein eindrucksvoller Provence-Krimi gelungen.
Eine Propellermaschine stürzt mitten in der Provence in einen Olivenhain. Der Pilot ist Absolvent der nahegelegenen Militärbasis.
Roger Blanc eilt mit seinen Kollegen zum Unglücksort. Was zunächst als Unfall scheint, konfrontiert die Polizisten schon bald mit vielen Ungereimtheiten.
Als dann auch noch ein Mord in eben diesem Olivenhain verübt wird, kommt Capitaine Blanc auf die Spur des Täters, der auf für den Absturz des Flugzeugs verantwortlich ist. Auch wenn die Zeugen zunächst als unbrauchbar eingestuft werden, kann die als Hexe verrufene Nachbarin die Mordtheorie schließlich untermauern.
In einem kurzen und spannenden Showdown verhindert das Ermittlerduo letztlich auch noch einen Terrorakt und setzt den islamischen Terroristen fest.
Vom Drogenschmuggel bis zum Terror islamistischer Fundamentalisten bietet dieser Krimi alles, was das Leserherz erfreut. Wenn es auch stellenweise etwas überzogen daher kommt. Eine Mischung aus französischer, ländlicher Idylle und militärisch, politischen Machenschaften machen den Krimi einmal mehr zu einer Gesellschaftskritik des Autors.
Intelligent und atmosphärisch dicht mit guter Spannungskurve wird hier die Hilflosigkeit und Ohnmacht der Gesellschaft gegenüber einer fanatischen Terrorbedrohung verdeutlicht, aber auch politische Intrigen und Machenschaften gegenüber der Allgemeinheit angeprangert.
Die liebevollen Landschaftsbeschreibungen machen die Hintergründe und Ereignisse noch viel unglaublicher und eindrucksvoller. Das Verbrechen lauert eben doch überall.
Ein absolut kurzweiliger, empfehlenswerter Roman für alle Krimifreunde, die es nicht zu blutrünstig, sondern lieber mit einer Nuance aktuellen Zeitgeschehen mögen.