Terror im Olivenhain

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annabelle Avatar

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Schauplatz Südfrankreich. Im idyllischen Ort Lancon stürzt eines Nachts eine Militärmaschine in einen Olivenhain. Der junge Pilot, der in der nahegelegenen Base Aérienne stationiert ist und kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung steht, ist tot. Ein Fall für Capitaine Roger Blanc, erst vor kurzem aus Paris in die Provonce strafversetzt und im Midi noch nicht richtig angekommen.
Es war der letzte Übungsflug vor der Prüfung für den jungen Arnaud Matelly, dessen Gesicht im Tod zu einer lachenden Maske erstarrt ist. Die Aussagen mehrerer Augenzeugen widersprechen sich; vor allem die von Ange Douchy, Blancs seltsamer Nachbarin, die als Hexe verschrien ist und vor dem Absturz Hexenfeuer gesehen haben will. Bei seinen Recherchen stellt Blanc fest, dass der junge Matelly über seine Verhältnisse gelebt hat und niemand in der Base wirklich um ihn trauert.
Die Militärbasis ist vielen Bewohnern der Gegend ein Dorn im Auge, die ständige Lärmbelastung hält Touristen fern, es wurde bereits eine Bürgerinitiative gegründet. Es gibt genügend Menschen, die ein Motiv hatten, einen Absturz herbeizuführen.
Blanc, der neben den Ermittlungen auch mit privaten Problemen zu kämpfen hat, wird mit einem zweiten Todesfall im gleichen Olivenhain konfrontiert. Opfer ist ein arabisch stämmiger Landarbeiter, der für den Besitzer des Olivenhains gearbeitet hat.
Beide Fälle scheinen auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben. Doch im Laufe der Ermittlungen kommen immer mehr Verbindungslinien zum Vorschein. Und Augenzeugen, die angeblich nur zufällig vor Ort waren, spielen plötzlich eine ganz andere Rolle, und verwirrende Aussagen, denen zunächst nicht viel Beachtung geschenkt wurde, bringen Licht ins Dunkel.

„Brennender Midi“ von Cay Rademacher, der die Schauplätze seiner Romane in seine Wahlheimat Südfrankreich verlegt hat, ist der dritte Fall für Capitaine Roger Blanc.
Die Geschichte ist spannend geschrieben, das Thema brandaktuell und brisant. Der Absturz der Germanwingsmaschine in den französischen Alpen findet Erwähnung. Islamisierung, Radikalisierung und Verführung junger Menschen sind Inhalt der Story.
Mir hat der Krimi sehr gut gefallen, der Schreibstil des Autors ist gut zu lesen. Das Cover finde ich ansprechend gestaltet. Gefallen hat mir auch die Betitelung der einzelnen Kapitel.

Schön wäre es, könnte man noch eine Übersetzung der Zeilen des Gedichts von Charles Baudelaire anfügen. Wem die französische Sprache nicht geläufig ist, dem wird sich der Sinn der letzten Zeilen des Gedichts „Spleen“ nicht erschließen.

Eine größere Schrift hätte mir auch gefallen...