Tod im Olivenhain

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chrischid Avatar

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Als ein Propellerflugzeug vom Militär in einem Olivenhain abstürzt und der Pilot ums Leben kommt, ist es mit der Ruhe, die Roger Blanc sich erhofft hatte, vollends vorbei. Seine Ermittlungen fördern so manche Unstimmigkeiten ans Tageslicht, nicht nur im Hinblick auf die Aussagen diverser Zeugen. Blanc und sein Team befinden sich in einer wahrhaftigen Zwickmühle, als sich Zusammenhänge abzuzeichnen beginnen, mit denen niemand zu Beginn hätte rechnen können...

Roger Blanc ermittelt in „Brennender Midi“ in seinem dritten Fall, doch auch für Neueinsteiger, die die Reihe bisher nicht verfolgt haben, gestaltet sich der Einstieg leicht. Ziemlich schnell ist man mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut, und auch die Charaktere lassen sich nicht lange bitten, um die Vorstellung der eigenen Person vorzunehmen. Bald schon ahnt man, warum Blanc immer wieder aneckt. Doch trotz gewisser Eigenschaften, die häufig als negativ aufgefasst werden, sammelt er beim Leser durchaus Sympathiepunkte, denn er lebt für seinen Job und es ist eindeutig, dass er Gerechtigkeit will, für die Toten und die (Über)Lebenden.

Sicherlich ist ein nächtlicher Flugzeugabsturz keine Kleinigkeit, und doch ahnt man zu Anfang noch lange nicht, wie sich die Geschichte noch entwickeln wird. Es gibt viel mehr Zusammenhänge, viel tiefgründigere Verknüpfungen, als man sich je hätte ausmalen können. Verwoben mit realen Ereignissen der jüngeren Vergangenheit ergibt sich somit ein authentisches Bild, welches dem Leser eindeutig signalisiert, dass ein solches Szenario tatsächlich denkbar wäre.

Es herrscht eine recht ruhige Grundstimmung, die Protagonisten wie Leser immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holt. Innerhalb des Geschehens brodelt es allerdings ganz gewaltig, geschickt wird mit verschiedenen Tempi gearbeitet, gekonnt mit Sprache und Stil changiert, um Spannung zu erzeugen, was eindeutig gelingt. Auch wenn man das ein oder andere Mal bereits eine leise Ahnung hat in welche Richtung die Geschichte steuert, so ist man doch nicht gewappnet für das, was sich schlussendlich im großen Finale ereignet. Denn eins ist sicher: Dort geht es noch einmal gewaltig zur Sache, wichtige Entscheidungen müssen getroffen werden und selten ist alles so wie es scheint.