Kriminalroman für Adrenalin-Junkies mit Spukgeschichten

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thrillertopia Avatar

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Keine Bruchlandung, sondern eine geniale Story hat Frank Goldammer gezaubert. Eine, die mich das Fürchten lehrte: düstere Atmosphäre, Geister, Spukgeschichten und Hexen. Was sich nach Horror und Geisterbuch anhört, ist in Wahrheit ein Kriminalroman für Adrenalin-Junkies, in dem ersten Fall von Bruch und Schauer.

Story:
Ein Mädchen wird vermisst. Celina. Der Fall erinnert an Linda, die vor zwei Jahren ebenso plötzlich verschwand, jedoch nach14 Tage wieder auftauchte. Unversehrt. Angeblich. Denn die Eltern weigerten sich damals, Linda auf Missbrauch untersuchen zu lassen. Linda ist die einzige heiße Spur, um nach Celina zu fahnden. Doch Linda verweigert jede Aussage. Felix Bruch und seine neue Kollegin, Nicole Schauer, wird der Fall aufgetragen, der sie an ihre persönlichen Grenzen bringt, denn Bruch ist nicht nur eigensinnig, sondern verhält sich sonderbar, greift regelmäßig nach Tabletten, und bringt Schauer an ihre Grenzen.

Schauer-Bruch:
Bruch, der alte Kotzbrocken gefällt mir von Anfang an. Er spielt seine Rolle perfekt. Schauer hat meine Sympathie erweckt, so wie sie mit Bruch klarkommt. Das kann nicht jeder durchziehen. Respekt dafür. Der Roman hat Allüren für einen Lebensberater, für Menschen, die an Kotzbrocken verzweifelten. Daher mein Tipp: über Schauers Schulter schauen, lernen - und durchhalten. Schauer gibt sich enorme Mühe mit Bruch klarzukommen, Bruch hingegen zieht seine eigene Show durch, und legt Abgründe frei, die Schauer verzweifeln lassen.

Spukgeschichte:
Der Beginn hat die Begegnung zwischen Schauer und Bruch etwas in die Länge gezogen, und ich habe mich etwas gelangweilt, obwohl Spannung vorhanden war, jedoch nicht in dem Maße, dass ich es richtig, richtig gut fand. Doch Stopp. Das nehme ich zurück, denn ab Mitte des Buches ging die Post ab. Ich weiß nicht, wann ich mich das letzte Mal mit einem Buch derart gegruselt habe. Wahnsinn. Spuk in einem Kriminalroman, der ab diesem Zeitpunkt Thrillerniveau aufwies, gepaart mit einer Prise Mystery. Die Spannung hielt bis zum Schluss, mein Puls raste.

Schreibstil:
Frank Goldammer weist eine detaillierte Schreibweise auf, was mich fasziniert. Jeder Handgriff, jeder Schritt, jede Denkweise der Protagonisten wurde beschrieben. Sogar die Zuckertütchen für den Kaffee wurden integriert. Der Schreibstil hat mich abgeholt, alle Personen lebendig gemacht, inklusive der Geister.

Auflösung:
Das Ende war gut durchdacht, und hat mich mit traurigem Kopfschütteln zurückgelassen.

Fazit: Meine Begegnung mit Frank Goldammers Figuren war perfekt, ebenso die Story mit der Mischung aus Krimi, Thriller und Spuk. Weitere Bände werde ich auf jeden Fall lesen.