Rezension zu 'Bruch'

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badsnowwhite Avatar

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Dieser Buch ist der erste in der Gegenwart spielende Kriminalroman des Autors Frank Goldammer, bisher schrieb er historische Kriminalromane.

In diesem Buch geht es um die Polizeibeamten Felix Bruch und seine neue Kollegin Nicole Schauer. Ein kleines zwölfjähriges Mädchen aus dem Ort ist wie vom Erdboden verschluckt und beide Beamten werden auf den Vermisstenfall angesetzt. Bruch und Schauer lernen sich neu kennen und ihre Zusammenarbeit gestaltet sich schwierig. Nicole Schauer kommt gebürtig aus Hamburg und ist sehr unglücklich über ihre Versetzung nach Dresden. Felix Bruch hingegen ist ganz anders als all seine Kollegen. Er ist ein Einzelgänger, wortkarg, empathielos. Nicole Schauer erfährt, dass er den Unfalltod seines Kollegen Michael Bartko verkraften muss, vermutet aber, dass es noch mehr Gründe für sein eigentümliches Verhalten gibt. Sie beobachtet wie Bruch Tabletten nimmt, und erlebt, was geschieht, wenn er das nicht rechtzeitig tut. Werden sie das verschwundene Mädchen trotz all der schwierigen Umstände wohlbehalten wiederfinden?

Dieses Buch war mein erstes des Autors Frank Goldammer und ich habe gut in die Geschichte rein gefunden.
Felix Bruch hat mit seiner Art eine unerklärliche Faszination ausgeübt. Er ist völlig emotionslos wie ein Terminator, redet wie ein Automat – damit hat er mich in seinen Bann gezogen und ich wollte sofort alles über ihn und seine Geschichte erfahren. Trotz allem war er mir sympathisch.
Auch seine Kollegin Nicole Schauer mochte ich. Auch sie kommt mit einer ganze Menge Problemen in Dresden an. Beide Polizisten sind also sehr problembehaftet.

So gern ich die beiden Beamten auch mochte, sind sie in meinen Augen für den Polizeidienst völlig ungeeignet. Insbesondere Nicole Schauer, da sie zu Gewaltausbrüchen neigt und mehrmals einfach zuschlägt. Das Verhalten wird später unter den Teppich gekehrt, indem ausgesagt wird, der Geschädigte hätte gelogen, was von ihrem Kollegen Felix Bruch gedeckelt wird. Dieses Verhalten erachte ich als absolut indiskutabel.

Der Mittelteil des Buches war für mich etwas langatmig, da sich die Geschichte ziemlich gezogen hat und nicht viel fallrelevantes passiert ist. Sehr spannend fand ich aber dann das letzte Drittel, hier flogen die Seiten nur so dahin.

Das Ende zwischen den beiden empfand ich als völlig überzogen von Nicole Schauers Seite aus.

Alles in allem ein gelungener, wenn auch mit kleinen Schwächen, Auftakt einer neuen Reihe, bei der ich mich auf den nächsten Band freue und ihn gerne lesen werde.