Ungleiches Ermittlerteam

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misspider Avatar

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Nicole Schauer kommt als neue Partnerin für Ermittler Felix Bruch nach Dresden. Doch so hatte sie sich ihre neue Dienststelle nicht vorgestellt: Bruch ist mehr als wortkarg, emotionslos und undurchschaubar. Irgendetwas kann man mit diesem Mann einfach nicht stimmen, der Schauer an den Rande des Wahnsinns treibt. Und die Ermittlungen gestalten sich als ebenso schwierig: nach dem Verschwinden eines zwölfjährigen Mädchens stoßen Schauer und Bruch bei den Angehörigen und Nachbarn entweder auf Schweigen oder auf abergläubische Andeutungen. Was geht auf dem verfallenen Hof vor sich, auf dem sich die Kinder herumgetrieben haben? Spukt es dort wirklich?
Je weiter der Fall voranschreitet, desto weniger ist sich Schauer ihrer Beobachtungen sicher, und Bruch ist wahrlich keine große Hilfe.
Grandios stellt der Autor das neue Ermittlerteam vor: die emotionsgeladene Nicole Schauer und Felix Bruch, dem Gefühle fremd zu sein scheinen und der fast schon wie ein Roboter spricht und handelt. Der Fall des verschwundenen Mädchens und die Spurensuche auf dem unheimlichen Hof bieten die perfekte Kulisse, um das Zusammenspiel oder eher Zusammenraufen von Schauer und Bruch zu präsentieren, ihre Schwächen, aber auch Stärken auszuloten.
Abgesehen von ein paar Längen ein absolut fesselnder und origineller Krimi-Auftakt, der Lust auf mehr macht.

Kommentar zum gedruckten Exemplar: ich bin enttäuscht vom Format des gedruckten Buches und frage mich, ob die neue, teurere Softcover-Masche nicht eine reine Geldmaschine der Verlage ist. Gerade bei diesem Buch ist mir unangenehm aufgefallen, dass die Seiten einen sehr breiten leeren Rand haben, der wohl dazu dient das größere Format zu rechtfertigen - einen Nutzen sehe ich nicht darin. Immerhin hätte man den gedruckten Bereich dann weiter von der inneren Bindung nach außen schieben können, damit man bequemer lesen kann ohne das Buch so weit aufbiegen zu müssen. Dass das größere Format zudem vielleicht eine etwas größere Schrift erlauben würde, ist wohl zu viel verlangt - was mir ebenfalls zeigt, dass das Format wohl nicht dem Leser zugute kommen soll. Wo ist das gute alte Taschenbuch geblieben?