Wird zum Ende hin immer schlechter ...

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siebenstein Avatar

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"Bruch, ein dunkler Ort" beginnt ganz großartig. Nach der Leseprobe war ich vom Fall und dem Ermittlungsteam begeistert. Leider gab sich das nach hundert Seiten, und das Buch wurde schlechter und schlechter und schlechter. Vermutlich hätte ich nur noch einen Stern vergeben können, wenn es noch länger gewesen wäre. Die beiden Sterne gibt es für den Beginn und die kleine Überraschung am Ende.
Da wäre zunächst Nicole Schauer. Nach Dresden versetzt mit persönlichen Problemen beladen (ohne die scheint es ja nicht zu gehen), fängt sie plötzlich an herumzuprügeln. Sie sieht ständig rote Punkte und Lichtblitze vor ihren Augen und eskaliert dann. Fand ich sie zu Beginn sympathisch, entwickelte sie sich zu einer stereotyp tumben hysterischen Kratzbürste. Das wirkt sich auch auf die Sprache aus, in der ihre Perspektive geschrieben ist, vulgär, brachial und einfach nicht schön zu lesen. Soll wohl authentisch sein. Mich hat es genervt.
Was dagegen Bruch hat, leuchtet mir nicht ein. Laut Beschreibung außerhalb des Buches soll er manisch-depressiv sein, aber dazu hat er Halluzinationen, ist sozial "unangepasst". Woher er seine ermittlerischen Geistesblitze hat, erschließt sich mir nicht. So wird nämlich ermittelt: Bruch sagt einfach "So und so ist es", und das stimmt dann auch.
Eine weitere Ermittlung, die ich in einem Krimi erwarte, gibt es nicht, lediglich ein paar Befragungen, die aber meist ohne Ergebnis bleiben.
Dazu seitenlange sinnlose Beschreibungen von Nicole Schauers Panik während zweier Nächte in einem Spukhaus. Totlangweilig.
Am Ende noch ein Kiste mit Zeug, aus der sich vermutlich die Ermittlung in Teil 2 ergibt. Den ich ganz sicher nicht lesen werde.
Sehr schade. Ich kannte bisher keine Krimis dieses Autors, aber ich lasse vermutlich auch besser die Finger davon. Not my cup of coffee.