Wunderschöner Eindruck des Lebensgefühls einer Künstlerfamilie

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Quentin wächst zusammen mit seinem Bruder Julian in einer Künstlerfamilie auf. Die fiktive Biografie erzählt die Kindheit der beiden in den Jahren von 1925 bis 1937.
Die Brüder leben bei ihrer Mutter, der Malerin Vanessa Bell, die mit dem homosexuellen Künstler Duncan zusammenlebt, auf dem Landhaus Charleston. Wenig entfernt wohnt die Schwester ihrer Mutter, die berühmte Schriftstellerin Virginia Woolf. Die Kindheit ist unbeschwert, kreativ geprägt und behütet. Doch dieser freigeistige Lebensstil kommt einem noch heute sonderbar vor – in den 20er Jahren erst recht. Die ansässige Bevölkerung beäugt die Familie äußerst misstrauisch.

Rindert Kromhout hat ein sehr lesenswertes Jugendbuch geschrieben. Er legt dabei seinen Fokus auf das Lebensgefühl der Familie Bell. In dem ganzen Buch passiert eigentlich nicht viel, trotzdem wird dem Leser nicht langweilig, denn die Geschichte fesselt einen durch den lockeren Schreibstil und die Eindrücke von Quentin. Auch philosophische Fragen werden aufgeworfen, geschichtliche Ereignisse angerissen, auch Ehrlichkeit, Freundschaft und Umgang mit Andersartigkeit werden behandelt, so ist das Buch auch pädagogisch wertvoll für junge Leser – dabei ist es definitiv keineswegs trocken. Aber auch Erwachsene können diesen Roman mit Freude lesen.

Sogar nachdem man das Buch beiseitegelegt hat, wirkt es nach. Es vermittelt das Lebensgefühl dieser besonderen Familie – wer allerdings Action möchte, wird enttäuscht sein.