Ehrlich und Nah

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sappho Avatar

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Das Buch „bruder, wenn wir nicht family sind, wer dann“ von Oliver Lovrenski beinhaltet eine Geschichte, mit der man erst einmal warm werden muss. Es geht um Ivor und seine Freunde Arjan, Marco und Jonas, die sozial benachteiligt groß werden und sich auf der Straße durchschlagen. Der Schreibstil ist ebenso wie die Sprache gewöhnungsbedürftig, da alle Worte kleingeschrieben sind und auch teils Satzzeichen fehlen. So lässt es sich aber fast so lesen, als würde jemand darüber sprechen und es wird noch authentischer und eindringlicher für den/die Leser:in.
Das Buch ist emotional, teils auch verwirrend, weil man einen Einblick in eine Welt bekommt, die sich vermutlich stark von der vieler Leser:innen unterscheidet- und doch wird die Lebensrealität vieler junger Menschen eindrucksvoll dargestellt. Die knappen Erzählungen des Protagonisten Ivor können trotz ihrer teils verwirrenden Zusammenhänge letztlich erfolgreich ein komplettes Bild erzeugen, welches die Lebensrealität so, wie man es vorher noch nie gelesen hat, darstellt.
Ich kann die Geschichte empfehlen, da sie genau die Menschen als Protagonisten beinhaltet, die in unserer Gesellschaft oft kein Gehör finden und somit sichtbar gemacht werden.