Intensiver Debütroman

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mrsmoon Avatar

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Oliver Lovrenski entführt uns in seinem Debütroman in die düsteren Ecken der norwegischen Gesellschaft, in denen junge Menschen zwischen Hoffnungslosigkeit und dem Drang nach Freiheit um ihren Platz kämpfen. In einer Welt, die von Konsum und oberflächlichen Idealen, aber auch echten Freundschaften geprägt ist, existieren Ivor, Marco, Jonas und Arjan am Rande, zwischen den angesagten Bars und den hippen Cafés Oslos, in denen sie nicht willkommen sind. Ihre Ängste, ihre Drogen und ihre Sehnsüchte prägen ihren Alltag – eine Mischung aus Selbstzerstörung und dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit.

Lovrenski gelingt es, auf eindrucksvolle Weise die Rastlosigkeit und die innere Zerrissenheit seiner Protagonisten darzustellen. Die jungen Männer sind gefangen in einem Teufelskreis aus Gewalt, Kriminalität und einem ständigen Suchen nach etwas, das ihnen Halt gibt – etwas, das sie vor der Leere schützt. Doch inmitten dieser zerstörerischen Welt gibt es auch Momente der Zärtlichkeit, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Es sind diese kleinen, zerbrechlichen Augenblicke, die den Charakteren menschliche Tiefe verleihen und sie mehrdimensional erscheinen lassen. Denn die Freundschaft der Jungs ist echt.

Die Erzählweise ist packend, ungewöhnlich und schnell. Lovrenski lässt den Leser tief in die Gedankenwelt seiner Protagonisten eintauchen und bringt so die dramatische Entwicklung ihrer Geschichte hautnah heran. Der Stil des Autors ist direkt, beinahe schon ungeschönt, was die rohe Realität der gezeichneten Welt umso eindringlicher macht.

Mein Fazit: Ein packendes und bewegendes Debüt, das die Grenzen des Jugendrealismus auslotet und gleichzeitig die universellen Themen von Freundschaft, Liebe und der Suche nach Identität aufgreift. Ein intensives Leseerlebnis, das lange nachwirkt.