Gut, aber ausbaufähig

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treat2402 Avatar

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Vorab: Mir hat Brynmor University - Geheimnisse gut gefallen. Vor allem für ein Debüt ist es gelungen und hat mir schöne Lesestunden beschert. Die Geschichte, wie Sam versucht herauszufinden, was vor einem guten Jahr seinem Bruder an der altehrwürdigen Universität im Süden Englands passierte hat mich überzeugt und gefesselt. Dass das ganze verwoben wird mit einer queeren Liebesgeschichte hätte für mich ein gesamtes und rundes „Dark Academy Feeling“ geben können, wenn über manches nicht so oberflächlich hinweggegangen wäre.

Mir hat im Endeffekt ein bisschen der Sog gefehlt. Keine Frage, sowohl die „Ermittlungen“ zu Philipps Unfall als auch die aufkeimende Liebesgeschichte zwischen Sam und Connor hatten ihre Spannungsbögen und ihre schönen Momente. Für mich hätte das Buch einfach 100 Seiten mehr gebraucht, um ein bisschen tiefer in die Geschichte eintauchen zu können. Ich hätte mir gewünscht mehr über die Nebencharaktere zu erfahren, die meines Erachtens leider sehr blass waren. Seien es hier Riley, Youma oder Lake. Alles nur angerissen, da hätte man viel mehr in die Tiefe gehen können und vielleicht auch sollen. Auch der Lehrkörper verblasst in wenigen Zeilen, das hat das „Uni-Feeling“ für mich ein bisschen geschmälert. Vor allem bei Nate, der ja wohl der Hauptprotagonist des zweiten Bandes wird, hätte ich dann doch etwas mehr erwartet als die wenigen Zeilen, die er im gesamten Buch bekommen hat. So wäre eine tiefere Verwebung mit dem folgenden Band möglich gewesen.

Nichtsdestotrotz ein solides Debüt, welches ich in Hoffnung auf die kommenden Bände bei 3,5 Sternen einordnen würde.

Nachtrag: Die Playlist am Anfang wird im laufe der Geschichte „abgearbeitet“ und lässt einige Szenen zum Leben erwachen, wenn man die Musik dazu hört. Toll!