Tolles Konzept, jedoch etwas zäh

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
papilionna Avatar

Von

Dies ist tatsächlich der erste queere Dark Academia-Roman, den ich je gelesen habe und mit seinem Setting und der geheimnisvollen Atmosphäre ist er perfekt für die dunkle Jahreszeit.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: auf der einen Seite gibt es Samuel, der nach Brynmor kommt, um herauszufinden, wodurch sein Bruder im Jahr zuvor verunfallt und ins Koma gefallen ist.
Auf der anderen Seite steht Connor, der schon länger an der Uni ist und einige der Geheimnisse dort kennt.

Die zwei Protagonisten sind authentisch und handeln nachvollziehbar. Vor allem Samuel ist wirklich liebenswert und man will mit ihm herausfinden, was seinem Bruder zugestoßen ist.

Leider zieht sich die Geschichte ab der Hälfte sehr. Die romantischen Szenen sind zwar gut geschrieben, passieren aber relativ früh, wodurch in der Hinsicht Spannung verloren geht. Sie ändern auch nichts daran, dass die eigentliche Handlung nur schleppend vorangeht.
Die Enthüllung gegen Ende ist wirklich schockierend, aber der Weg dahin hat es mir schwergemacht, aufmerksam zu bleiben.

Auch die Nebencharaktere hätten ein wenig besser ausgebaut werden können, zu ihnen herrschte für mich bis zum Schluss eine gewisse Distanz.

Für einen Debutroman finde ich das Buch dennoch gelungen und werde dem Autor in Zukunft gern eine weitere Chance geben.