Wenig Dark Academia, süßes Paar

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holdesschaf Avatar

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Samuels Einschreibung an der altehrwürdigen Brynmor University hat eigentlich nur einen Grund: Er möchte herausfinden, was seinem Bruder Philipp zugestoßen ist. Monate zuvor wurde er dort schwerstverletzt im Wald gefunden und liegt seitdem im Wachkoma. Kaum an der Brynmor angekommen begegnet Sam jedoch Connor und sofort spürt er ein Kribbeln, das sich verstärkt, je besser sich die beiden kennen lernen. Er ist kurz davor die Vergangenheit ruhen zu lassen und seine eigene Zukunft in den Blick zu nehmen. Da hört Samuel Gerüchte über eine geheime Studentenverbindung, der auch Philipp angehörte. Ist er bei einem von deren zwielichtigen Aufnahmeritualen verletzt worden? Je mehr er in der Vergangenheit rührt, umso mehr Geheimnisse kommen ans Licht.

Fasziniert von der Inhaltsbeschreibung und dem geheimnisvollen Cover mit dem Leitspruch der Brynmor University, wollte ich den im Titel genannten Geheimnissen auf den Grund gehen. Die queere Liebesgeschichte schien mir ein zusätzliches Goodie zu sein. Relativ schnell war ich in der Geschichte drin, was an dem lockeren, natürlichen Schreibstil von Dominik Gaida lag. Fasziniert lernte ich die Brynmor und ihre Besonderheiten kennen und war gespannt auf das Auftauchen der Studentenverbindung, die natürlich nicht jeden in ihre Kreise aufnimmt. Leider gab es zu dieser und auch zum beworbenen Dark-Academia-Setting viel weniger zu lesen, als ich gehofft hatte. Dafür drängt sich nach und nach ein Verdacht auf.

Über die fehlenden Dark-Academia-Elemente tröstete mich aber auf jeden Fall die sehr sweete Liebesgeschichte zwischen Sam, den die Vergangenheit nicht loslässt, und Connor, der zwiespältige Gefühle hegt. Das macht die Beziehung zwischen den beiden nicht gerade leicht, trotzdem knistert es gewaltig und was sich zwischen den beiden abspielt ist wirklich herzerwärmend und total schön zu lesen. Ein bisschen Spice darf natürlich nicht fehlen. Ein paar mehr oder weniger unerwartete Wendungen sorgen dafür, dass man an der Geschichte dran bleibt und auf das Ende zufiebert. Insgesamt hatte ich mir etwas mehr düsteres Setting, Gefahr und tiefere Geheimnisse erhofft. Daher gibt es 3,5 Sterne für die emotionale Seite des Buches.