Drama, Intrigen und Familie

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kathrink Avatar

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Burnham Dynasty hat mich mit seinem verheißungsvollen Setting und dem Glamour einer aristokratischen Familie zunächst sehr neugierig gemacht. Schon nach den ersten Kapiteln merkt man jedoch, dass die Geschichte stark an Maxton Hall erinnert – nur leider weniger fesselnd. Der Roman bietet zwar einen guten erzählerischen Rahmen, doch der rote Faden geht immer wieder verloren, weil zu viele Nebenhandlungen aufgemacht werden, die dann einfach im Nichts enden.
Josh Burnham als männlicher Protagonist ist für mich eine echte Geduldsprobe. Er wirkt unentschlossen, wankelmütig und schlichtweg überfordert mit sich selbst – was das Mitfiebern extrem erschwert. Ehrlich gesagt konnte ich nicht nachvollziehen, wie man sich als Frau für jemanden wie ihn entscheiden sollte. Dazu kommen ständig wechselnde Perspektiven, die zwar Spannung versprechen, aber letztlich zu oberflächlich bleiben. Keine Figur bekommt genug Raum, um sich wirklich zu entfalten.
Die Burnhams selbst – diese vermeintlich glanzvolle Aristokratenfamilie – sind alles andere als sympathisch. Intrigen, Geheimnisse und Machtspiele könnten fesseln, wirken hier aber eher anstrengend und künstlich. Viele Informationen werden dem Leser einfach hingeworfen, ohne dass sie später noch eine Rolle spielen.

Insgesamt ist Burnham Dynasty kein schlechtes Buch – es hat Potential, Charme und einzelne gute Dialoge –, doch die unausgegorene Handlung und die fehlende emotionale Tiefe lassen den Glanz schnell verblassen. Ein Roman, der vieles andeutet, aber zu wenig daraus macht.