Leider eine Enttäuschung

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twilightstar01 Avatar

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Die Beziehung zwischen Drachen, Gestaltwandlern und Reitern ist strengstens verboten – ein Verstoß wird mit dem Tod bestraft. Als Yessa jedoch den Drachen Cassim zugeteilt bekommt, spüren beide sofort eine starke Anziehung zueinander. Doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern: Beide haben Geheimnisse und kämpfen auf ihre eigene Weise für die Freiheit der Drachen. Doch nicht nur ihre Mission wird ihnen erschwert, auch ihre Gefühle füreinander stehen unter enormen Herausforderungen. Kann ihre Liebe all diese Hindernisse überstehen?



Ich muss ehrlich sagen, dass ich große Hoffnungen und Erwartungen an Burning Crowns hatte – leider wurde ich bitter enttäuscht. Eines der größten Probleme war für mich das fehlende Worldbuilding. In einem Fantasy-Roman erwarte ich eine gut ausgearbeitete Welt, in die ich eintauchen kann. Doch hier bekam ich keinerlei Informationen darüber, wie diese Welt funktioniert. Wie sieht sie aus? Welche Regierungsform existiert? Welche Strukturen herrschen? Ohne diese Grundlagen fiel es mir schwer, mich in die Geschichte hineinzuversetzen.



Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, war der Umgang mit den Drachen. Sie sollen einst mächtige, magiebegabte Wesen gewesen sein – doch nun werden sie unterdrückt und gedemütigt. Das erschien mir völlig unrealistisch. Wie konnten so mächtige Kreaturen einfach von Menschen überrannt und versklavt werden? Vielleicht hätte ein gut durchdachtes Worldbuilding diese Frage beantworten können, doch da es kaum Erklärungen gab, blieb das Ganze für mich unglaubwürdig.



Auch die Liebesgeschichte zwischen Yessa und Cassim konnte mich nicht überzeugen. Ihre Interaktionen beschränkten sich größtenteils auf Streitigkeiten und nur wenige Gespräche. Dann plötzlich sind sie ein Paar – ohne eine nachvollziehbare Entwicklung ihrer Beziehung. Das fühlte sich für mich unnatürlich und unpassend an. Mit mehr Tiefe und einer langsamen Annäherung hätte diese Liebesgeschichte großes Potenzial gehabt, doch so blieb sie für mich unglaubwürdig.



Zudem hatte ich das Gefühl, dass in diesem Buch kaum etwas passiert. Angeblich erstreckt sich die Handlung über mehrere Monate, doch beim Lesen wirkte es, als seien nur wenige Tage vergangen. Für einen Roman mit über 400 Seiten geschieht erschreckend wenig. In einer Geschichte, in der es um Drachen, Magie und Kämpfe gehen soll, hätte ich mir deutlich mehr Action und Spannung gewünscht. Doch stattdessen verlassen die Charaktere kaum ihr Lager, es gibt nur zwei Kämpfe und auch die Welt außerhalb bleibt völlig blass. Das war für mich eine große Enttäuschung.



Auch die Verbindung zwischen Drachen und Reitern wirkte merkwürdig und nicht wirklich durchdacht. Eigentlich sollten Yessa und Cassim eine enge Bindung aufbauen, doch davon war im Buch kaum etwas zu spüren. Dies machte die gesamte Dynamik zwischen den Charakteren schwach und wenig emotional.



Das einzige, was mich noch ein wenig überraschen konnte, war das Ende – doch selbst das konnte die vorherigen Schwächen der Geschichte nicht ausgleichen. Insgesamt war Burning Crowns für mich eine große Enttäuschung, da ich mir aufgrund der positiven Stimmen viel mehr erhofft hatte. Ich vergebe maximal drei Sterne, da mir weder die Handlung noch die Liebesgeschichte oder das Worldbuilding wirklich zusagen konnten. Wer einfach nur eine leichte Fantasy-Lektüre mit einer kleinen Liebesgeschichte sucht und kein ausgefeiltes Worldbuilding erwartet, könnte vielleicht dennoch Gefallen daran finden. Für mich war es jedoch kein Highlight.