Fett

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medsidestories Avatar

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Ich habe den Eindruck, dass asiatische Gegenwartsliteratur gerade ganz schwer im Kommen ist. Allein deshalb (aber natürlich nicht nur) trifft "Butter" von Asako Yuzuki den Zeitgeist.
Der Plot ist absolut einzigartig.
Eine Serienmörderin, Essen, Feminismus. Das muss man erst einmal zusammenbringen.
Das Cover finde ich unglaublich ästhetisch. Wie ein Gemälde. Man hat das Gefühl, man muss es sich ganz weit vorne ins Regal stellen.
Die Leseprobe selbst fand ich in den ersten Zügen etwas langatmig. Es hat ein paar Seiten gebraucht, bis ich mich in der Geschichte eingefunden habe, und dann, genau in dem Augenblick, in dem es richtig spannend wurde, weil es zum ersten Aufeinandertreffen zwischen Journalistin und mutmaßlicher Mörderin kommt, bricht der Text ab. Das hat mich ziemlich frustriert und mir gezeigt, wie gerne ich das Buch lesen möchte.
Unglaublich interessant fand ich auch den Aspekt, dass die Figur der Täterin in der Geschichte eine so wesentliche Rolle spielt. Dass sie eine "fette Frau" ist, um es einmal plakativ auszudrücken, scheint dazu zu führen, dass ihre Taten in der japanischen Öffentlichkeit anders wahrgenommen werden.

"Butter" ist für mich definitiv eine der außergewöhnlichsten Neuerscheinungen dieser Saison. Ich würde das Buch wahnsinnig gerne lesen.